Gelsenkirchen-Feldmark. . Die WAZ präsentiert den Gelsenkirchener Weihnachtscircus. Premiere ist am Mittwoch. Mit dabei: Alles was Lust, Laune und Gänsehaut macht.
Ein Dutzend Augen und Ohren bräuchte es, um in diesem chaotisch anmutendem Gewusel in der Manege auch nur annähernd den Überblick zu bewahren. Hier wird gerade eine hübsche Assistentin in zwei zauberhafte Hälften geteilt, dort schwebt das Ballett, sich anmutig drehend, über den Boden und wieder woanders tritt ein graziles Wesen den Beweis an, dass die Natur augenscheinlich doch Körper geschaffen hat, die ohne Knochen auskommen und sich in jede Richtung biegen und winden lassen. Willkommen im Gelsenkirchener Weihnachtscircus!
Zwei, die durch nichts aus der Ruhe zu bringen sind und Augen und Ohren überall zu haben scheinen, sind Brigitte Probst und Anett Simmen. Die eine ist so etwas wie Motor und Getriebe hinter dieser märchenhaften Welt aus Fantasie und Akrobatik. Die andere die Reiseleiterin, die die 1500 Zuschauer unter dem weiten Kuppeldach mit auf die „Zeitreise durch 250 Jahre Zirkusgeschichte“ mitnimmt.
Zeitreise durch die Zirkusgeschichte
Brigitte Probst erledigt „die Buchhaltung und den Einkauf“, kümmert sich „um Genehmigungen und hält ständigen Kontakt mit Amtstierärzten, Künstlern und Artisten“ – sie ist die Verwaltung und Direktorin in Person. Anett Simmen, Sportwissenschaftlerin und ausgebildete Tänzerin, spinnt als Verantwortliche für Choreographie und Regie den künstlerischen Faden, der sich durch die 22. Show des Gelsenkirchener Weihnachtscircus zieht.
„Schönheit, Spannung und Humor“ versprechen die starken Frauen den Zuschauern. Eingebettet in eine Moderation, die die Geschichte des Zirkus auszugsweise widerspiegelt – beispielsweise erfährt der Besucher, dass das feine Paris mit „18 festen Zirkusbauten“ einst mal so etwas wie das Mekka der Zirkusleute war – bevor sie auf Wanderschaft und in Zelte gingen.
Salti, zerteilte Damen, Ball-Jonglage und Tiger
Unterbrechung. Zwei Kostüme müssen zum Schneider, sie sind zu groß. „Wird erledigt“, sagt Simmen. Probst nickt und wirft schnell noch einen Blick auf Enkelin Elena im Kinderwagen – die schläft erstaunlicherweise friedlich, trotz des Tohuwabohus drumherum.
Weiter im Text. Vom 19. Dezember bis zum 6. Januar präsentieren WAZ und Circus Probst den Gelsenkirchener Weihnachtscircus im Revierpark Nienhausen. Wer zur Feldmarkstraße kommt, den erwartet so ziemlich alles, was Lust, Laune und Gänsehaut macht: etwa die Salti und Pirouetten des „Air Flight Ensembles“ in Schwindel erregender Höhe, die Magicshow von Nicolas del Pozo – genau, der, der die Frauen so kunstvoll zerteilt, ohne ihnen ein Haar zu krümmen – oder die faszinierende Ball-Jonglage von Scott Bovelander. Richtig spektakulär wird es mit Tom Diek junior. Der Tiertrainer steht mit „weißen Löwen und Tigern in der Manege“.
Die Juniorchefin zeigt auch diesmal Pferdedressuren
Ein Klassiker ist im Weihnachtscircus – neben all den Clowns und der Artistik aber unverzichtbar: Juniorchefin Stephanie Probst. Sie „ist zum 20. Mal mit Pferdedressuren zu sehen“, so Brigitte Probst.
Sagt’ s und nimmt eilig den Säugling aus dem Wagen. Elena quäkt nämlich jetzt ziemlich unzufrieden und laut vor sich hin. „Oben muss nachgefüllt werden, weil sie unten undicht geworden ist“, scherzt die Oma. Kein Problem. Die neue Generation Zirkus soll schließlich gut wachsen. Außerdem stehen die nächsten Künstler schon Schlange. Auch sie wollen proben.
Wir haben ohnehin genug erfahren, um die Vorfreude auf die Premiere am Mittwoch in die Höhe zu treiben. Also – Manege auf!
>>>Info: Karten zwischen 16 und 38 Euro
Vorstellungen täglich an der Feldmarkstraße 201 um 15 und 19.30 Uhr, Heiligabend nur 14 Uhr, 6. Januar nur 15 Uhr. Kartenvorverkauf (u.a. in den WAZ-Leserläden) und über die Hotline, 0209 177 99 90.
Preise: 18 bis 38 Euro (Erw.), 16 bis 32 (Kinder 3 bis 12 Jahre) und ermäßigt von 14 bis 30 Euro. Info: www.gelsenkirchener-weihnachtscircus.de