Gelsenkirchen. Er wurde als “hässlichster Weihnachtsmarkt Deutschlands“ bezeichnet – wie schlägt sich der Markt in der Gelsenkirchener City im Vergleich?
Der Weihnachtsmarkt in der Gelsenkirchener Innenstadt hat schon viel Kritik einstecken müssen. "Der hässlichste Weihnachtsmarkt Deutschlands", wurde das Weihnachtsdorf auf dem Heinrich-König-Platz sogar genannt, nachdem er in einer Rangliste eines Bewertungsportals auf Platz 76 gelandet ist – von 76.
Doch wie schneidet der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt überhaupt im stadtinternen Vergleich ab. Schließlich gibt es auch in Buer in der Vorweihnachtszeit einen Markt. Wir haben die beiden Weihnachtsmärkte unter anderem in den Kategorien Gemütlichkeit, Kulinarik und Glühwein miteinander verglichen:
Weihnachtsmarkt-Vergleich: Der Promille-Faktor
Schuss mit lustig, auf den Gelsenkirchener Weihnachtsmärkten machen neben lupenreinem Glühwein noch allerlei andere Umdrehungen die Runde: Glüh-Kokos, Kirsch-Glüh, Schoko-Jäger, Bubble-Glüh und Hot Bull im Weihnachtsdorf auf dem Heinrich-König-Platz etwa. Werner Makoschey (Bild links) bleibt am Stand „Hüttenzauber“ aber doch lieber beim Altbewährten.
Petra Röber von Petras Schlemmerhütte in Buer gibt den Gästen Sabine und Toni noch ein bisschen Gas. Prost!
Der Gemütlichkeits-Faktor:
Gemütlichkeit also, Ellen Brennecke (ganz links) und Heike Beckert können davon im ersten Weihnachtsdorf in der City gar nicht genug bekommen. In Buer hält es das jüngere Publikum bei der Weihnachtsmarkteröffnung eher mit Liedern, Nikolausmützen und Backkartoffeln. Wir finden: Ob groß oder klein, beides wirkt ziemlich toll stimmungsvoll.
Der Feinschmecker-Faktor
Lecker wat Nettes haben beide Weihnachtsmärkte auf der Karte. Wer es lieber deftig mag, ist bei Florian Narodas Familienbetrieb in der City bestens bedient. Für den Räucherfisch verlassen Hungrige zur Mittagszeit auch schon mal fluchtartig das Büro, um sich in der Schlange anzustellen.
Sofia Biancoli (ja, es ist die vom ,,Biancoli“!) setzt auf ihren Lokalbonus – im doppelten Sinne. Bei Rotwein, Parmaschinken und Pasta schlemmen eingefleischte Bueraner bei ihr auch noch bis in die Abendstunden.
Der Kinder-Faktor
Was dreht auf den Märkten? In der Innenstand können Kleine das ausprobieren, von dem Große (die Autorin eingeschlossen) in ihrer Kindheit immer vorzeitig abgesprungen sind: Das Kettenkarussell. Außerdem gibt’s auf dem Heinrich-König-Platz die Speed-Tubing-Bahn – Zungenbrecher, der ob des Ticketpreises auch beim Ausprobieren nicht erfreulicher wird.
Buer macht’s besser: Der kleine Constantin (3) liebt das Kinder-Karussell – und Oma Heike und Opa Wolfgang Kleppel ihn!
Der Geschenk-Faktor
Haben Sie schon alle Ge....? Kaum ein Satzanfang macht so viel Stress. Gehen Sie doch mal ins Weihnachtsdorf in die Innenstadt, denn hier gibt es tatsächlich ungewöhnliche Ideen. Diese farbenfrohen Kerzen von Katharina Kummetz zum Beispiel. Oder auch Wintermützen mit Pinguinen (für Erwachsene) oder Handykissen für... ja für was eigentlich?
In Buer drapiert Sigrid Banaszak bei „Toscana Flair“ Tannengrün zu Weihnachtsdeko. So viel zum Schenken im Norden
Der Bratwurst-Faktor
Um die gleiche Wurst geht’s sowohl in der Gelsenkirchener Innenstadt als auch auf dem Weihnachtsmarkt in Buer, nämlich um Ulrich’s Rostbratwurst (Ulrich’s mit Apostroph!): „Regional hergestellt und liebevoll gegrillt“, geben Wurstverkäufer Gabriele Bonim und Günther Kribalsky (Bild) ihren Senf dazu. Mareike Pöppel und Sohn Erik schmeckt’s – auch mit Apostroph.
Der Kleingeld-Faktor
Wenig kleines und noch weniger großes Geld hat die Weihnachtsmarkttesterin nach einem Tag Schlemmen und Stromern – da tun sich Süden und Norden nix. Bei Glühwein-Preisen ab zwei Euro (Variante ohne Schuss), mindestens einen Euro für einen (!) Reibekuchen, zwei Euro für eine Bratwurst, und zwei Euro pro Karussellfahrt fang’ ich morgen an zu sparen: für nächstes Jahr Weihnachtsmarkt.