Gelsenkirchen. . Bochumer Rat entscheidet: Stadt tritt zur Gelsenkirchener Arbeitsförderungsgesellschaft bei. Gesellschafterversammlung muss darüber abstimmen.

Bochums Beitritt zur Gelsenkirchener Arbeitsförderungsgesellschaft Gafög – zumindest der Bochumer Rat hat Ende vergangener Woche mehrheitlich dafür gestimmt. Beschlossen ist damit, dass Bochum mit einem Anteil von rund 18 Prozent (Kosten: 15.000 Euro) bei den Gelsenkirchenern einsteigt, um den Sozialen Arbeitsmarkt ab 2019 zu organisieren.

Gafög-Geschäftsführer Stefan Lob freute sich über das positive Votum: „Ich begrüße die Entscheidung ausdrücklich. Damit ist das nächste Etappenziel erreicht. Jetzt muss die Gesellschafterversammlung in diesem Jahr noch darüber entscheiden, ob sie dem Beitritt zustimmt.“

Bochumer Träger fürchten um ihre Existenzgrundlage

Stefan Lob, Geschäftsführer der Arbeitsförderungsgesellschaft Gafög.
Stefan Lob, Geschäftsführer der Arbeitsförderungsgesellschaft Gafög. © Olaf Ziegler

Gegen die Entscheidung hatte es in Bochum massiven Widerstand gegeben. Zum einen von Bochumer Trägern, die um ihre Existenzgrundlage fürchteten und zudem mutmaßten, dass durch den Einstieg Bochums Bundesmittel für den Sozialen Markt vor Ort abgezogen werden könnten. Zum anderen aus der Bochumer Opposition.

CDU- und Linksfraktion im Bochumer Rat lehnten den Einstieg ab, während die Ratsmehrheit mit SPD, Bündnisgrünen und UWG / Freie Bürger dafür stimmten. Wie auch die Fraktion „Die Linke“ forderte die CDU vergeblich die Gründung einer eigenen Gesellschaft, die vor allem Bochumer Belange im Blick hat.

Die gemeinnützige Gafög betreut in Gelsenkirchen über 250 Menschen in sozialversicherungspflichtigen Jobs, in Gladbeck und Bottrop sind es über 300.

9,6 Millionen Euro Fördergelder für Gelsenkirchen

Im Zuge des neuen Bundesprogramms für Langzeitleistungsbezieher, vier Milliarden Euro schwer, hat Bochum vor, rund 300 Stellen für solche Menschen einzurichten. In Gelsenkirchen sind es zunächst 400 (mittelfristiges Ziel: 1500). Dafür fließen über fünf Jahre rund 7,5 Millionen Euro jährlich an Fördergeldern nach Bochum, 9,6 Millionen Euro sind es in Gelsenkirchen. Durch den Einstieg Bochums bei der Gafög kommen für die Gelsenkirchener nochmals 130 Stellen hinzu.

Hauptgesellschafter der Gafög sind die Städte Gelsenkirchen (28,125 Prozent), Bottrop (12,5)und Gladbeck (9,375) sowie die Gafög selbst mit einem Eigenanteil von 25,0 Prozent.