Gelsenkirchen-Scholven. . Der Umweltausschuss forderte Antworten ein: Das Sicherheitssystem im BP-Werk hat funktioniert, die Stromversorgung durch Uniper wird optimiert.
Eine brennende Fackel signalisiert ein „voll funktionierendes Sicherheitssystem“ und sei entsprechend kein Grund zur Besorgnis. Produktgas werde so nach einem Störfall abgebrannt, die Anlage auf sicheren Betrieb heruntergefahren. Demnach, so die Kernaussage von BP und Uniper, hätten die Fackelanlagen Ende Oktober ihre Aufgaben sicher und wie geplant erledigt.
Fackelschein und Getöse über dem Werksgelände
Im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz fasst der zuständige städtische Umwelt-Referatsleiter Thomas Bernhard Dienstag die Stellungnahmen der Unternehmen zusammen, die nach dem letzten größeren Störfall seitens der Politik eingefordert wurden. Am 29. Oktober hatte es wie berichtet um 19.19 Uhr bei Uniper – aus nach wie vor ungeklärter Ursache — einen Stromausfall gegeben.Nach dem Transformatorschaden im Umspannwerk Bergmannsglück fiel damals um 19.20 Uhr die Stromversorgung im südlichen Teil des benachbarten BP-Werks aus. Der Fackelschein und das Getöse über dem Werksgelände waren riesig, Anlieger im weiten Umfeld in Hassel, Buer und Gladbeck beunruhigt.
Die Stellungnahmen von BP und Uniper können Mittwoch nur bedingt befriedigen – weder Anwohner, die sich immer wieder Sorgen machen, noch die Ausschussmitglieder. „Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir uns hier mit der Stromversorgung beschäftigen“, sagt der SPD-Stadtverordnete Michael Maaßen. Strukturelle Maßnahmen seien nicht nur notwendig, sondern überfällig, da sind sich auch Vertreter von CDU und Grünen einig. Für den Ausschussvorsitzenden Manfred Leichtweis (SPD) ist „erschreckend, dass relativ kleine Schwierigkeiten solche Auswirkungen haben“, das sei höchst „unangenehm für die Menschen in der Umgebung“.
Uniper und BP wollen robustere Stromversorgung
Die Konzerne, wird erneut mitgeteilt, seien dabei, eine „robustere Stromversorgung“ aufzubauen. Die komplette Umstellung werde allerdings erst bis 2023 abgeschlossen. Einen Fortschritt registriert Birgit Lucht (CDU) mit einer gewissen Portion Ironie: Der Stellungnahme der beiden Unternehmen könne sie ja nun entnehmen, dass diese jetzt immerhin „für Störfälle eine direkte Telefonverbindung haben“.