Angela Merkel fordert, die Luftreinhaltung müsse Chefsache werden in den Rathäusern. Kritisiert sie damit die Richtigen? Ein Kommentar.

Vor drei Tagen schrieb ich in dieser Zeitung, die Geschichte der Fahrverbote sei eine große Lachnummer. Und nun muss ich sagen: Sie wird immer absurder. Da rät die Bundeskanzlerin den Stadtverantwortlichen – also auch OB Frank Baranowski – die Luftreinehaltepläne zur Chefsache zu machen.

Liebe Frau Merkel, Sie und Ihr Verkehrsminister verschleppen seit drei Jahren eine vernünftige Aufarbeitung der Dieselaffäre. Sie haben nicht den Schneid, die Autoindustrie zur Verantwortung zu ziehen. Ausbaden müssen das Dilemma die Besitzer älterer Diesel-Autos. Ist Ihnen die ganze Tragweite der Fahrverbote eigentlich bewusst? Und schuld sind jetzt die Kommunen, weil sie das Thema zu tief gehängt haben? Was für ein schäbiges Ablenkungsmanöver!