Gelsenkirchen-Rotthausen/Ückendorf. Einen Feierabendmarkt wird es in Ückendorf wohl nicht geben. Aber am Schulte-im-Hofe-Platz soll sich was tun. Sparkassen-Automat statt Filiale.

Um den kleinen Schulte-im-Hofe-Platz und das große Volkshaus Rotthausen und die Möglich- oder Unmöglichkeit, eine Kita darin unterzubringen, ging es in der Sitzung der Bezirksvertretung Süd am Dienstagnachmittag. Der Platz des Ückendorfer Wochenmarktes (an jedem Mittwoch von acht bis 13 Uhr), der im Gegensatz zu anderen Wochenmärkten weiterhin floriert und regelmäßig von 15 Händlern bestückt wird, sollte nach dem Willen der SPD-Fraktion einen Feierabendmarkt nach dem Vorbild des Marktes auf dem Heinrich-König-Platz bekommen. Berufstätige könnten den Wochenmarkt nicht besuchen, die Nahversorgung in dem Bereich sei jedoch schlecht.

Mobiler Bargeldservice statt Filiale

Gelsendienste indes sieht zwar keine ausreichende Nachfrage für einen großen Feierabendmarkt im Stadtteil, bestätigt aber den Bedarf einer Verschiebung in den Abend und einer Angebotserweiterung. Der Vorschlag: In unterversorgten Nebenzentren sollen „Frischestützpunkte“ entstehen. Dazu liefen Tests in der Region. Der Vorschlag für Ückendorf: Den Wochenmarkt mit Feierabendmarkt-Elementen anreichern.

Weniger erfreulich für den Schulte-im-Hofe-Platz ist die angekündigte Aufgabe der Sparkassenfiliale am Ort, von der die Bezirksverordneten erst aus der Zeitung erfahren hatten. Die Begründung der Sparkasse – verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, technologische Entwicklung – sei zwar „nachvollziehbar, aber es leben auch viele ältere Bürger im Stadtteil und für die wird es schwerer“, kritisierte Lothar Jacksteit für die CDU im Bezirk Süd.

Bargeldservice der Sparkasse

Neben der Neuinstallation eines Geldautomaten am Standort solle es für nicht-mobile Kunden einen Bargeldservice an zwei Bankarbeitstagen je Woche geben. Kosten: drei Euro pauschal im Monat oder fünf Euro je Auszahlung.

CDU und AUF-Vertreter Willy Mast hakten im Rahmen der Etatberatungen nochmal nach bei der Einbindung einer Kita ins Volkshaus Rotthausen-Konzept. Die Verwaltung hatte dies in einer Stellungnahme als nicht realisierbar abgelehnt. Ob das aber eine reine Kostenfrage oder eine rechtliche Unmöglichkeit wegen Denkmalschutzvorschriften ist, soll nun in der nächsten Sitzung Anfang 2019 geklärt werden.

>>> Langer Atem nötig für die Wiederbelebung

Die Neubelebung des Volkshauses Rotthausen hat einen langen Vorlauf. Bereits 2016 hatten engagierte Bürger einen umfangreichen „Testbetrieb“ auf die Beine gestellt. Die Neuorientierung des denkmalgeschützten Schmuckstücks soll auch mit Landesmitteln angeschoben werden.