Gelsenkirchen-Ückendorf. . An der Bochumer Straße 138 gibt es noch jede Menge handwerklicher Arbeiten zu erledigen. Die Eröffnung wurde aber mit großem Programm gefeiert.
Eine Bühne mit Licht- und Musikanlage, eine Theke mit leckerem Kuchen, Vintage-Lampenschirme, Sofas, Fahnen an den Wänden. Eine trägt die Aufschrift „Refugees Welcome“. Auch wenn die Baumaßnahmen im „Subversiv“ an der Bochumer Straße 138 noch nicht vollendet sind: Die Akteure haben jede Menge Arbeit investiert und so wurde der Kreativraum bei der Eröffnungsfeier am Samstag gut genutzt.
Es wurde ein abwechslungsreiches Programm angeboten, das sich auch in Zukunft in dem Lokal des gemeinnützigen Vereins „Subversiv Gelsenkirchen e.V.“ abspielen soll. Kunst, Musik, Politik und Kultur trafen und treffen hier aufeinander. Viele Menschen kamen vorbei, um mitzuwirken, zu lauschen und sich ein erstes Bild zu machen. Gerade gegen Abend wurde es richtig voll.
So gab es etwa die Möglichkeit, Jutebeutel mit Spraydosen, Stiften und Schablonen kunstvoll zu gestalten oder individuelle Schlüsselanhänger aus alten Skateboards selbst zu designen. Vorträge am Nachmittag ergänzten das Programm. Marvin Neumann (31), einer der Mitwirkenden des Subversivs, gab Einblicke in die Vereinshistorie und sprach darüber, wie es zur Entstehung des neuen Kulturraums kam.
Kleiner Kiez soll entstehen
Aus dem Vorgängerprojekt „KKP“ an der Kurt-Schumacher-Straße (2004 bis ‘05), der Gründung des „Freiraumkollektivs Gelsenkirchen“ (2010), dem Einzug ins Gebäude an der Bochumer Straße 126 (2011 bis ‘15) und dem Kontakt zur Stadterneuerungsgesellschaft (2016) habe sich nun eine neue, anspruchsvollere Bleibe für den ehrenamtlich strukturierten Verein gefunden.
Architekt Martin Güldenberg und SEG-Mitarbeiterin Helga Sander verweisen auf weitere Pläne in umliegenden Häusern. „Ein kleiner Kiez soll hier entstehen.“ Geplant seien australische Bar, Tonstudio, SEG-Büroräume, C/O-Raum, und, nach Bochumer Vorbild, die Kneipe „Trinkhalle“, die in die Nachbarschaft einziehen soll.
Abwechslungsreiches Kulturangebot geplant
Ab sofort wird im Subversiv-Haus – auch wenn die Bauarbeiten noch Zeit benötigen – eine regelmäßige Plenumssitzung stattfinden. „Hier kann in Zukunft jeder vorbeikommen, um sich zu vernetzen, über Projekte im Stadtteil zu diskutieren und Spaß zu haben“, sagt Neumann. Wer Interesse hat, ist eingeladen, dienstags vorbeizuschauen. Samstags wird das Subversiv mit abwechslungsreichem Kulturangebot bespielt.
Zu den Premiere-Gästen gehörte Gisela Bienk, Enkelin von August Büsing, dem Urbesitzer der Räumlichkeit. Büsing gehörte damals an selber Stelle die Gaststätte „Zur Post“. Die 74-Jährige, die hier ihre Verlobung, Hochzeit und weitere Feiern erlebt hatte, war sichtlich erfreut: „Toll, wie das Gelände und die Räume genutzt werden. So viele junge Leute sind hier.“ Als Erinnerung hatte sie einige Fotos aus vergangenen Zeiten mitgebracht.
Neue Pläne und Info
Veranstaltungen, die in Zukunft stattfinden sollen: Lesekreise, Jam-Sessions, Kickerturniere, Karaoke, Schreibwerkstätte, Themenabende, Filmvorführungen, der Umsonstladen, Konzerte oder etwa die Party „Tanz oder gar nicht“.
Mehr Informationen auf: www.facebook.com/subversivge und der Webseite subversiv-gelsenkirchen.org.