Gelsenkirchen-Ückendorf. . Der Künstler Dirk Hupe zeigt bei seiner Atelierausstellung am Wochenende aktuelle und ältere Arbeiten. Thema: Auseinandersetzung mit Schriften.

Einmal im Jahr öffnet Künstler Dirk Hupe sein außergewöhnliches Atelier, das er in einem ehemaligen Industriegebäude in Ückendorf betreibt. Am morgigen Freitag ist es wieder soweit. An drei Tagen präsentiert 58-Jährige aktuelle Werke und solche aus den letzten 30 Jahren. Fast jedes davon ist ein Zeichen an der Wand. Wie sich diese im Laufe der Jahrzehnte verändert, vor allem reduziert haben, das dokumentiert die Ausstellung.

Schrift ist sein großes Thema

Dirk Hupe setzt sich seit langem mit dem Thema Schrift auseinander. Seine Arbeiten prägt die ästhetische Beschäftigung mit Büchern, Texten, Schriftzügen, Buchstaben. Durch Verschiebungen, Brechungen, Verfremdungen und Übermalungen treten nach und nach die klar erkennbaren Zeichen in den Hintergrund, es bleiben nur noch Fragmente, typografische Fetzen und erahnbare Spuren übrig. Buchstaben verselbstständigen sich zu ganz eigenen Zeichen.

Aufbewahren ist ein weiterer Ansatzpunkt

Seine aktuellen Arbeiten nennt Hupe „Restzeichen“. Und schmunzelt: „Das ist ja schon fast mein Alterswerk.“ Restzeichen meint aber einfach Spuren, die übrig geblieben sind von Bildern, die irgendwo an Wänden hingen. Da bleiben Rändern oder Nägel, Klebereste oder Löcher. Auch ausrangierte Ausstellungsschildchen gehören dazu. Dirk Hupe kreiert mit seinen Restzeichen eine besondere Form des Erinnerns, der Dokumentation: „Auch der Kommunikation.“ Er schaut genau hin, bevor er neue Werke schafft: „Vieles davon habe ich einfach nur übernommen und in einen Rahmen gepackt.“ Auch das Aufbewahren ist eines von Hupes Themen. Durch transparente Bildflächen und Objektkästen scheinen immer noch Erinnerungen an Ursprüngliches durch.

Ein Werk des Künstlers Dirk Hupe.
Ein Werk des Künstlers Dirk Hupe. © Olaf Ziegler

Eine Edition aufgelegt

Zur Schau legt der Künstler eine Edition auf. Dirk Hupe, der von der Essener Galerie Frank Schlag & Cie vertreten wird, bietet mit zehn unterschiedlichen Werke an.

Die Atelierräume atmen auch am Wochenende Werkstattcharakter mit ihren Farbeimern, Pinseln und Werkzeuge. An den Wänden hängen kleine und großformatige Arbeiten, in den Regalen erinnern Objektkästen und Installationen an frühere Werkphasen, in den Regalen schlummern Bilder und Grafiken. Für üppige Farbgebungen steht Dirk Hupe nicht, es dominieren grau-weiße und Gelb-Töne, mal ein kräftiges Rot oder Blau.

>> Die Öffnungszeiten

Die Atelierräume an der Ückendorfer Straße 14 sind über einen Hinterhof zu erreichen. Die Eröffnung findet am Freitag um 19 Uhr statt. Das Atelier ist zudem am Samstag von 12 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.