Gelsenkirchen. . Auszeichnung unterstreicht Bedeutung des Ehrenamts. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hielt die Laudatio beim Empfang auf Hof Holz.
„Wer ehrenamtlich arbeitet, der weiß: Ehrenamt bedeutet Verzicht, bedeutet, sich selbst zurückzunehmen zum Wohl der Stadtgesellschaft.“ Die Gelsenkirchener CDU hat am Freitagabend zum 27. Mal ihren Bürgerpreis verliehen – diesmal an den Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). „Diese Auszeichnung ist mittlerweile gelebte Tradition“, so Parteichef Sascha Kurth in seiner Begrüßungsansprache. „Der CDU-Bürgerpreis ist in der Stadt angekommen und angesehen.“
Viele Gäste kamen zum Sommerfest
Deshalb kamen zum Sommerempfang der Partei auf Hof Holz nicht nur zahlreiche Parteifreunde, sondern auch etliche Gesichter der Stadt, ihrer Einrichtungen und Organisationen sowie Vertreter mehrerer Verbände. Extra aus Düsseldorf reiste Herbert Reul an, um die Laudatio für die vielen Ehrenamtler des DRK in Gelsenkirchen zu halten. „Das sind Leute, die haben ein ganz anderes Verhältnis zur Gesellschaft“, lobte der NRW-Innenminister. „Die sagen nicht: Der Staat macht das schon.“ Als eine „super Idee“ bezeichnete er den Bürgerpreis und eine „gute Entscheidung“ nannte er die Wahl der Jury. „Das haben Sie sich saumäßig verdient“, so seine Botschaft an die Helferinnen und Helfer des DRK. Schmunzelnd fügte er hinzu: „Seien Sie stolz drauf! Nicht den ganzen Tag, aber ab und zu.“
Reul betonte die Wichtigkeit des Ehrenamts in heutigen Zeiten, in denen Menschen vor Polizei und Rettungsdiensten immer mehr der Respekt abhandenkäme. „Da frage ich mich schon manchmal: Was ist das eigentlich für eine Gesellschaft geworden?“ Er warb für seine Null-Toleranz-Strategie: „Wir holen uns den Respekt nur zurück, wenn wir konsequent sind – auch bei kleinen Dingen. Reul streichelte als Randbemerkung auch die Seele der Gelsenkirchener: „Ich komme immer gerne. Gelsenkirchen ist ja nicht der schlechteste Ort.“
Übungspuppe vom Fraktionschef
Christian Deinert, Vorsitzender des Vorstands beim örtlichen DRK, nahm Urkunde und Trophäe stellvertretend für alle in Empfang. CDU-Fraktionschef Wolfgang Heinberg überreichte ihm auch ein Sachgeschenk: zwei Übungspuppen für die Ausbildung der Helfer. „Die werden für Fortbildungen gebraucht“, erklärte Sandra Garbe vom DRK am Rande des Sommerempfangs. Vor allem die Reanimation eines Patienten könne daran geübt werden. Immerhin 30 Stunden Fortbildung müssten die Helfer jedes Jahr absolvieren – eine Art „Erste-Hilfe-Kurs XXL“. Dazu gehöre eben auch der Bereich Wiederbelebung.
Arbeit des DRK anschaulich erklärt
Garbe und andere frisch ausgezeichnete Ehrenämtler erklärten interessierten Gästen anhand einiger aufgebauter Utensilien die Arbeit des DRK. Die, die sich sonst selbst zurücknehmen um anderen zu helfen, standen hier im Fokus. „Eigentlich machen wir ja nur und stehen nicht im Mittelpunkt“, sagte Christian Deinert der WAZ. Insofern sei das Rampenlicht vielen der Geehrten auch ein bisschen unangenehm. „Ich musste denen sagen: Wir sind hier heute nicht um zu helfen, sondern sind Gäste.“
Geselliger Abend mit vielen Gesprächen
Nach dem offiziellen Akt ging der Abend über in den gemütlichen Teil. Bei Bier und Bratwurst unter freiem Himmel wurde bis spät abends geklönt und gelacht.
>> Viele frühere Preisträger vor Ort
Sascha Kurth freute sich, dass viele frühere Preisträger am Empfang teilnahmen. So begrüßte er unter anderem Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr, die im Vorjahr den Preis bekommen hatte.
In den Jahren davor hatten der Radsportverein Gelsenkirchen (2016) und Helmut Barek, Vorsitzender der Verkehrswacht (2015), den Bürgerpreis für ihre Arbeit erhalten.