Gelsenkirchen-Buer. . Rund um die Wiese sollen sechs neue Geräte aufgestellt werden. Stadt plant zudem Laufbahn, Sprunggrube und Kugelstoßkreis zu sanieren
Die älteren Semester werden sich erinnern: In den 70er-Jahren ging’s vor der Schule, während des Sportunterrichts und zum Teil auch am frühen Abend auf die Trimm-dich-Strecke durch den Stadtwald. Kniebeugen, Rumpfkreisen, Slalomlaufen und das Balancieren auf Balken und Baumstämmen – das Outdoortraining im Wald erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit. Daher hat Heinrich Kleine-Hering im Sommer 2017, unterstützt von Grünen-Bezirksvertreter Karl Henke, der Bezirksvertretung-Nord vorgeschlagen, diesen verfallenen Pfad zu revitalisieren.
Stadt will 34 000 Euro in Geräte investieren
Trotz anfänglicher Abneigung stellt Gelsendienste ein Jahr später entsprechende Pläne vor. Rund um den alten Sportplatz im Stadtwald sollen demnächst sechs neue Pulver beschichtete Stahlgeräte aufgestellt werden. Der neue Parcours wird auf einer Infotafel beschrieben. 34 000 Euro will die Stadt in die Geräte investieren. Und gleichzeitig die Laufbahn, den Kugelstoßkreis und die Weitsprunggrube für weitere 46 000 Euro sanieren. Das Geld soll in den Haushalt 2019 eingestellt werden.
„Das war nicht unsere Intention, den Parcours auf die Hundewiese zu verlegen“, mahnte Karl Henke. Er wollte – passend zum Wald – wieder Holzgeräte haben und diese sollten wie der ehemalige Pfad im gesamten Stadtwald verteilt werden.
„Die Nutzer nehmen einander wahr“
Mit diesem Wunsch konnte sich der Grüne aber nicht durchsetzen. Sowohl für die CDU als auch SPD und FDP war die Argumentation von Gelsendienste nachvollziehbar. Durch die Nähe zur alten Laufbahn würden sich in Zukunft die Sportler in einem räumlich eingefassten Raum treffen. „Die Nutzer nehmen einander wahr, motivieren sich gegenseitig“, erläuterte Gelsendienste-Mitarbeiter Robin Nolte. Auch die Betreuung von Kindern auf der Fläche sei für Eltern und Lehrer einfacher.
Hoffnung, das Hundeproblem einzudämmen
„Für uns ist die Planung einleuchtend“, resümierte der neue SPD-Fraktionschef im Norden, Dominic Schneider. „Und vielleicht wird dadurch ja auch das Hundeproblem in Zukunft auf der großen Wiese etwas eingedämmt“, hofft Schneider.
„Wann fangen Sie an?“, wollte Anne Schürmann (FDP) begeistert wissen. Und bekam die klare Ansage: „Im Sommer 2019 sind wir noch nicht fertig.“
Der Eingang soll schöner werden
Es ist ein parteienübergreifender großer Einsatz für den Stadtwald: Während Karl Henke (Grüne) 2017 den Trimm-Pfad forderte, einigten sich Klemens Wittebur (SPD) und Andreas Est (CDU) darauf, Änderungsanträge in den Haushalt 2018 einzubringen.
Stadtwald steht unter Denkmalschutz
Est forderte, die Bäume rund um die Laufbahn zu erneuern. Wittebur regte an, den Eingangsbereich des Stadtwaldes zur Ressestraße zu sanieren. „Keine einfache Geschichte“, erinnert sich der Ex-SPD-Fraktionschef. Der Stadtwald steht unter Denkmalschutz.
Die Bäume haben den Weg in den Haushalt 2019 gefunden. Und der Eingangsbereich? „Es gibt Diskussionen mit der Denkmalbehörde“, sagt Witteburs Nachfolgerin Rita Schröder. Und stellte sicherheitshalber einen Änderungsantrag für den Haushalt 2019.