Gelsenkirchen. . In Gelsenkirchen gab es im Jahr 2017 hochgerechnet 181 400 Ausfalltage wegen Rückenschmerzen. Der Krankenstand insgeamt ist um 0,1 Prozent auf 5,1 Prozent gesunken.
Apropos #401: Der Krankenstand in Gelsenkirchen ist 2017 laut DAK-Gesundheitsbericht entgegen dem Landestrend gesunken: um 0,1 Prozent auf 5,1 Prozent. Damit hat Gelsenkirchen die rote Laterne mit den meisten Fehltagen abgegeben an den Kreis Recklinghausen, wo es 5,2 Prozent sind. Allerdings liegt die Stadt weiterhin klar über dem Krankenstand im Landesdurchschnitt (4,1 Prozent).
Fundierte Analysen der DAK
Eine Sonderanalyse der DAK hat errechnet: In Gelsenkirchen gab es hochgerechnet 181 400 Ausfalltage wegen Rückenschmerzen – das sind ein Viertel aller Ausfalltage und damit der häufigste Grund. Rückläufig – sogar um 21 Prozent – hingegen war die Zahl der Fehltage in Gelsenkirchen aufgrund psychischer Erkrankungen wie Depressionen und Angstzuständen; deren Anteil am Gesamtkrankenstand liegt bei 17 Prozent.
Atemwegserkrankungen wie Bronchitis landeten mit 13,5 Prozent auf dem dritten Platz. Hier gab es einen Zuwachs von elf Prozent bei den Ausfalltagen.
„Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand, um so Impulse für die Gesundheit der Beschäftigten zu geben“, erklärt Alexander Löhr, Chef der DAK-Gesundheit in Gelsenkirchen. „Die fundierten Analysen helfen uns, noch gezielter beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ansetzen zu können und Arbeitgebern konkret Hilfe anzubieten.
Damit soll längeren Ausfallzeiten durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorgebeugt werden.“ Das Arbeitsumfeld müsse offenbar noch rückenfreundlicher gestaltet werden.
Gelsenkirchener länger krankgeschrieben
Die durchschnittliche Dauer je Krankschreibung in Gelsenkirchen lag mit fast 16 Tagen über dem Landesdurchschnitt (zwölf Tage). Dabei geben die meisten Berufstätigen – 82 Prozent in NRW – an, mit Rückenschmerzen erstmal zur Arbeit zu gehen, statt sich krank zu melden.
Umfrage unter 5000 Beschäftigten
Für den Gesundheitsreport wertete die DAK nicht nur Versichertendaten aus, sondern befragte auch über 5000 Beschäftigten – darunter 1007 aus NRW – im Alter von 18 bis 65 Jahren.
Für DAK-Versicherte gibt es ab sofort ein onlinebasiertes Rücken-Coaching unter Rücken@Fit. Weitere Info rund ums Thema gibt es für Jedermann unter anderem unter www.dak.de/ruecken
Nur bei anhaltenden Schmerzen gehe man zum Arzt. Die meisten suchten dann nur einen Mediziner auf, 19 Prozent befragten zwei verschiedene und nur vier Prozent drei Ärzte oder mehr.
Rückenschmerzen betreffen zu 79 Prozent die Lendenwirbelsäule. zu 41 Prozent den Nacken. Fast jeder Dritte (29 Prozent) gibt Schmerzen an mehreren Bereichen der Wirbelsäule an. Als Therapie bekamen 51 Prozent der Patienten Physiotherapie verordnet, 46 Prozent Schmerzmittel oder eine Spritze. Bei 29 Prozent wurde ein CT oder ein MRT des Rückens gemacht.
Zusammenhang von Stress und Rückenschmerzen
Der Zusammenhang vonStress und Rückenschmerzenwurde in den Praxen laut DAK-Erhebung kaum thematisiert. „Da sich Stress und psychische Belastungen stark auf die Rückengesundheit auswirken können, sollte dieser Aspekt stärker bei Diagnose und Behandlung berücksichtigt werden“, fordert Löhr.