Gelsenkirchen-Altstadt. . Perfektion langweilt die Gelsenkirchener Künstlerin. Für sie spielen charakterliche Werte eine Rolle – ausgedrückt in Form, Farbe und Fantasie.
Skurrilität, Melancholie und Charakterstärke sind Barbara Rings Lieblingsstilmittel. Die Gelsenkirchener Künstlerin und Autorin stellt aktuell eine Vielzahl ihrer unterschiedlichsten Werke in der Buchhandlung Junius an der Sparkassenstraße 4 aus.
Bereits seit Anfang September läuft die Ausstellung mit dem Titel „Crazy birds . . . in paradise“ (Verrückte Vögel . . . im Paradies). Barbara Rings fabelähnlichen Tierfiguren und ausdrucksstarke Frauenbildnisse regen die Fantasie des Betrachters an.
Freude über die erneute Zusammenarbeit
Junius-Inhaberin Sabine Piechaczek freut sich über die erneute Zusammenarbeit: „Bereits zum vierten Mal ist die Buchhandlung eine Galerie und bietet die Möglichkeit, Kunstinteressierte und Buchliebhaber zusammenzuführen!“ Barbara Ring nickt und ergänzt: „Hier werden die Grenzen, die Galerien setzten, aufgebrochen. Illustrationen und Texte inspirieren sich gegenseitig, alles gehört zusammen. So ist das auch in meinen Werken.“
Die Künstlerin studierte Grafik und Malerei, heute nutzt sie ihr gesamtes technisches Repertoire: Ihre Arbeiten reichen von Grafiken über Malerei bis hin zu bildhauerischen Bronzeskulpturen: „Alles geht Hand in Hand und ergänzt beziehungsweise vollendet sich“. Die Gelsenkirchenerin erstellt aus verschiedenen Materialien Drucke, beschneidet diese mit Skalpell oder Schere, fügt sie zu fantasievollen Figuren zusammen.
Ring präsentiert auch ihr Buch „Tom Shepards dream“
Ring betätigt sich auch als Autorin
Bereits in drei Büchern ergänzte die Gelsenkirchenerin eigene Werke mit Textstücken. Inhaltlich variiert sie zwischen Witz und Melancholie. Ein ausgewogenes Verhältnis ist ihr wichtig.
Unter anderem illustrierte Barbara Ring das Kinderbuch „Lilo, das Eisbärenmädchen“ von Norbert Labatzki. Besonders inspirierend empfand Ring die Unbefangenheit kindlicher Fantasie.
„Dabei ist der Ausgangspunkt immer eine abstrakte Form oder Farbfläche. Zum Schluss ergänze ich diese mit grafischen Details.“ Ring zeigt auf zarte Linien, die das Gesicht einer Frau konkretisieren. „Ich finde die Individualität, eigensinnige Ausdrücke und Wertvorstellungen spannender als uniformierte Perfektion“.
Passend zum Ausstellungsort präsentiert die Künstlerin ihr Buch „Tom Shepards dream“. Darin ergänzt Ring ihre Lieblingscharaktere mit passenden Gedichten und Kurztexten: „Meine Illustrationen dienen hier als Grundlage der Texte. Meist weiß ich die Geschichte sofort, brauche aber immer etwas Abstand um sie tatsächlich aufzuschreiben.“
Während ihrer Lesung konfrontierte Ring die Zuhörer mit ihren Werken und gab dem Publikum die Aufgabe, eine eigene Verbindung zu schaffen: „Das hat die Kreativität angeregt und mein eigener Schaffensprozess konnte gut nachvollzogen werden.“ Die Künstlerin illustriert aber auch bereits vorhandenen Texte: „Bei Kinderbüchern achte ich darauf, dass konkret die Gedanken der Geschichte visualisiert werden.“