Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Freibäder hatte deutlich mehr Besucher als im Vorjahr. Ein Bad verzeichnet besonders viele Gäste. Doch es gab ein Problem.
Heiße Temperaturen, wochenlang kein Regen und das nicht nur in den Sommerferien: beste Voraussetzungen für Besucherrekorde in den Freibädern. Lange Schlangen am Eingang und volle Liegewiesen bei den Gelsenkirchener Bädern gab es in diesem Sommer sehr oft. Doch wie viele Besucher zählten die Betreiber tatsächlich?
Geöffnet hatten alle Bäder schon Mitte Mai, zwei Wochen früher als üblich. Am vergangenen Sonntag endete die Freibadsaison dann schließlich im Sportparadies. Im Jahnbad und im Freibad im Revierpark Nienhausen war schon eine Woche früher Schluss mit dem Planschen draußen. Zeit für die Betreiber, Bilanz zu ziehen.
Viele Sonnentage sorgen für hohe Besucherzahlen
„Der herrliche Sommer sorgte in unseren Freibädern für eine erfreuliche Entwicklung der Besucherzahlen“, sagt Janin Meyer-Simon von den Gelsenkirchener Stadtwerken. Sie ist für das Sportparadies und das Jahnbad zuständig. Beide Bäder verzeichnen zusammen ein Besucherplus von 46 500 im Vergleich zum Vorjahr. 139 000 Schwimmer kamen vom 10. Mai bis zum 2. September in das Bad an der Adenauerallee. Das sind 40 000 mehr als 2017.
Engpässe beim Personal: Zusatzschichten
Im Jahnbad suchten fast doppelt so viele nach Abkühlung wie im Vorjahr. 14 000 Besuche zählten die Stadtwerke. Besonders viele Erholungssuchende zog es im Revierpark Nienhausen ins kühle Nass. Mit 55 000 Schwimmern hat sich das Bad in Sachen Besucherzahlen am deutlichsten gesteigert: „Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr, was sicher an dem fantastischen Wetter liegt“, freut sich Martina Kloß vom Gesundheitspark Nienhausen. So viele zusätzliche Besucher bescherten den Betreibern aber nicht nur volle Kassen. Sie hatten zeitweise Probleme, genug Personal zu finden.
„Die Mitarbeiter haben mehr Schichten gemacht als üblich“, erzählt Kloß. Während der Freibadsaison arbeiten viele Saisonkräfte in den Bädern. Qualifiziertes Personal sei aber in diesem Jahr rar gewesen. „Wir hätten gerne mehr eingestellt und unseren Mitarbeitern auch mal einen Tag frei gegeben“, sagt Kloß.
Engpässe auf dem Arbeitsmarkt
Gerade im Bereich der Beckenaufsicht gebe es aufgrund der erforderlichen Ausbildung Engpässe auf dem Arbeitsmarkt. Fachangestellte für Bäderbetriebe, umgangssprachlich auch Bademeister genannt, müssen eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Ihr Profil entspricht damit nicht dem eines Saisonarbeiters. Die Fachkräfte werden in der Regel fest angestellt. Das macht es für Badbetreiber schwer, kurzfristig Personal für die heißen Tage zu finden. „Die Sicherheit war trotzdem zu jeder Zeit gewährleistet“, betont Kloß.
>> Keine Hitzerekord im Sommer 2018
Der Zeitraum von April bis einschließlich Juli 2018 war in Deutschland der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881, wie das Institut für Meteorologie und Klimaforschung mitteilt. Trotzdem bleibt der Sommer unter den Rekordwerten aus dem Jahr 2003. Schuld daran ist der etwas kühlere August in diesem Jahr.