Gelsenkirchen. . 35 Grad zeigte das Thermometer Mittwoch in Gelsenkirchen an. Eigentlich zu heiß, um sich zu bewegen. Erfrischung bot da der Gang ins Freibad.
Die Hitze ist kaum auszuhalten: Das denkt sich wohl der ein oder andere bei den aktuellen Temperaturen. „35 Grad und überwiegend sonnig“ konnte man gestern Mittag der Wetter-App für Gelsenkirchen entnehmen.
Alles richtig gemacht hatten hingegen diejenigen, die sich schon morgens ins Freibad begaben. Denn was gibt es für eine bessere Abkühlung als im kühlen Nass zu plantschen. Eine ähnliche Alternative ist wohl nur die heimische Dusche oder der Gartenschlauch.
Im Sportparadies hatten sich bereits vor den Kassen zwei lange Menschenschlangen gebildet. Für das Badeparadies mit Innen- und Außenanlage gibt es die Tageskarte hier von Montag bis Freitag für 8 Euro. Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren, Schüler an Vollzeitschulen, Studenten und Schwerbehinderte zahlen den ermäßigten Preis von 4,40 Euro. Ab 18 Uhr ist der Eintritt vergünstigt, dafür gibt es am Wochenende einen kleinen Aufschlag.
Planschen und brutzeln
Manch einer zieht im Sportbecken (durchgehend 1,80 Meter tief) ruhig seine Bahnen, ein anderer bevorzugt mehr das wilde Toben und Plantschen in den beiden Nichtschwimmerbecken (0,40 bis 1,35 Meter tief). 35 Grad warmes Wasser bietet ein weites Becken im Außenbereich des Freibads. Zwei Jungs haben Spaß daran gefunden, sich am Beckenrand mit Wasserpistolen zu duellieren. Einige Besucher brutzeln stattdessen lieber in der Sonne – eine Steintreppe am Beckenrand oder die Rasenfläche bietet dazu die Gelegenheit. Gerhard Gumpmann, zuständig für den Bereich Wasser bei den Stadtwerken, schätzt die Besucherzahl auf 1300 Gäste.
Abenteuer für Groß und Klein
Besonders beliebt bei den Jüngeren scheint der Sprungturm zu sein. Einige Jugendliche steigen hoch, springen herab, steigen hoch. Und das einige Male. Zwischen einem Meter Höhe, drei, fünf, siebeneinhalb und zehn Metern hat man hier die Wahl – für die meisten älteren Badegäste wohl eher eine Qual. Eine Glasscheibe gibt den Blick auf das Innere des Beckens frei. Hier kann von außen beobachtet werden, wie das Wasser zu Seite entweicht, wenn jemand von oben mit voller Geschwindigkeit beim Sprung abtaucht.
Auch ganz kleine Besucher nutzten die Möglichkeit, sich zu erfrischen. Das abgelegene Kinderbecken und ein Spielplatz bieten Spaß und Erholung. Ein Sonnensegel, das über der Wasserfläche gespannt ist, schützt vor Sonnenstrahlen. Generell sei Sicherheit, so Gerhard Gumpmann, im Schwimmband wichtig. So wird die Badeanlage regelmäßig von einem Security-Team überwacht. „Wir wollen, dass unsere Gäste sich rundum wohlfühlen und einen sorgenfreien Tag erleben können“, erklärt er. Das scheint sich zu bewähren. In diesem Jahr gäbe es noch keine besonderen Vorfälle.
Besucher meiden bei den heißen Temperaturen den Biergarten
Wer es in der eigenen Wohnung temperaturtechnisch nicht mehr aushält, der kann zumindest im Biergarten auf etwas Wind und frische Luft hoffen.
In den Sommerferien haben der Biergarten am Berger See und neben Schloss Berge täglich geöffnet. Gerade ältere Menschen würden es laut Gastronomin Petra Neumann (61) bevorzugen, in den Vormittagsstunden den Biergarten am Fontänenteich (ab 11 Uhr) zu besuchen. Der Biergarten am Berger See (ab 12 Uhr), den die Tochter des Schalker Urgesteins Charly Neumann ebenfalls betreibt, sei ein Ziel, das eher die jüngere Generation nutze. Grund dafür sei allerdings auch der benachbarte Bootsverleih. Sonnenschirme stellt Neumann am Berger See nicht mehr auf: „Ich hatte fünf Schirme. Die wurden angekokelt und übers Geländer geschmissen. Noch einmal welche zu kaufen, ist mir zu teuer.“
Das Restaurant „Wolterhof“ bietet 40 Sitzgelegenheiten im Außenbereich. An den Besucherzahlen generell merkt Mitbetreiber Klaus Witzner kaum einen Unterschied. Ihm fällt auf, dass die Besucher eher am frühen Abend vorbeikommen anstatt wie sonst auch tagsüber. Alkoholische Getränke scheinen momentan nicht gefragt zu sein. „Alkoholfreies Bier und fruchtige Erfrischungsgetränke sind derzeit der Renner“, äußert sich Witzer und fährt fort: „Wir können am Wetter nichts ändern. Da hilft auch kein Stöhnen und Jammern.“
Im Lokal „Charly’s Schalker“ gibt es die Erfrischung durch blau-weißes Slush-Eis, Eiskaffee oder Eisschokolade. 104 Sitzplätze im Außenbereich, die den Blick auf die Trainingsfläche des Gelsenkirchener Fußballclubs freigeben, laden zum Verweilen ein. Mitarbeiterin Nicole Pilz: „Bei uns merkt man eher, wenn kein Training stattfindet.“ Zu Mittagszeiten wäre das Lokal aber immer gut besucht.