Gelsenkirchen. . Marvin Lengk will mit seiner Leidenschaft fürs Schaurige andere anstecken. Auf 500 Quadratmetern plant er an Halloween bis zu acht Themenwelten.
Sich am Halloween-Abend so richtig zu gruseln, das gehört für viele Menschen zum Fest dazu. Anderen hingegen ist der Brauch, importiert aus den englischsprachigen Ländern, eher fremd. Da bedarf es eines Botschafters, dachte sich Marvin Lengk. Der junge Mann will mit Freunden und Verwandten erstmals eine „Horror-Zone“ anbieten – in einer kleinen, beschaulichen Siedlung am Rande von Sutum.
„Wir machen das ganz privat und einfach für die Menschen hier“, sagt er, der gerade eine Ausbildung zum Konditor absolviert und in seiner Freizeit am liebsten blutige Wunden schminkt. Das hat er gelernt, hat einige Kurse absolviert und kennt sich jetzt aus. „Wie man Latexmilch verarbeitet und Kunstblut. Platzwunden, Schnittwunden, die Basics eben“, sagt er ganz lapidar und wurschtelt derweil in einer Tüte herum. Dann zeigt er deren Inhalt vor: „Wunden mit Maden drin.“ Dafür kann sich nicht unbedingt jeder begeistern. Marvin Lengk aber schon. „Ich bin ein Horrorfan.“
Zwei Gärten sollen Platz bieten für acht Themenwelten
Weil er mit seiner Leidenschaft fürs Schaurige andere anstecken möchte, nimmt er viel Arbeit auf sich. Mit seinem Team hat er Großes vor. Zwei Gärten, zusammen mehr als 500 Quadratmeter groß, sollen Raum bieten für bis zu acht Themenwelten. Eine Attraktion etwa wird der „Circus Of Death“, für den tatsächlich ein echtes Zirkuszelt die Kulisse bietet. „Das haben mir Freunde meiner Mutter überlassen, die damit früher auf Reisen waren.“ Dort sollen Horrorclowns und schaurige Artisten auf die Menschen warten, gehüllt in dichten Nebel und in Szene gesetzt durch Lichteffekte.
Ein paar Meter weiter darf im „Disco-Club“ mit Monstern getanzt werden. Mit echten, versteht sich. Dafür braucht der junge Organisator eigentlich noch Personal, das er bei einem Casting am Sonntag hatte finden wollen. Der Wermutstropfen: Außenstehende kamen nicht. Nur ein paar der schon eingeplanten Freunde. So wie Marvin Judek, dessen Herz auch für Horror schlägt. „Ich habe schon oft als Model gearbeitet“, sagt er und präsentiert Fotos, in denen er eine schaurige Maske trägt. „Ich gehe auch auf Zombie-Walks. Da kommen Menschen aus ganz Deutschland zusammen.“ Nun also steht der Einsatz im Garten seines Freundes an. „Das mache ich gern.“
Horror-Projekt ist komplett eigenfinanziert
Schließlich, das betonen alle, richte man sich ja besonders an Kinder. Für die gibt es am Nachmittag einen eigenen, altersgerechten Erlebnispfad. „Da werden ein paar Geschichten vorgelesen. Und es gibt einen Bereich mit Fühl-Truhen. Da können die Kinder auch Bonbons sammeln.“
Wie alles an diesem Tag sind auch die komplett eigenfinanziert. „Da schmeißen wir alle zusammen“, sagt Marvin Lengk, der langfristig noch größer denkt. „Ich möchte versuchen, regelmäßig eine Horror-Zone anzubieten, im nächsten Jahr vielleicht schon über mehrere Tage und auf erweiterter Fläche.“´
>> „Halloween-Horror-Zone“ öffnet erstmals in Sutum
Die „Halloween-Horror-Zone“ im Garten im Hinterland der Sutumerfeldstraße 21 öffnet am Mittwoch, 31. Oktober, um 15 Uhr für Kinder ab sechs Jahren. Bis 17.30 Uhr ist ihnen der Spaß gewidmet, dann haben die Akteure kurz Zeit, sich komplett neu zu schminken.
Um 18 Uhr öffnet der Garten dann für Jugendliche und Erwachsene seine Türen. Bis 21 Uhr können sie hier ihren Horror verbreiten.
Der Eintritt ist frei. Vor Ort werden Spenden gesammelt, die in voller Höhe dem Kinderhospiz Arche Noah zugute kommen.
Wer Lust hat, selbst als Monster dabei zu sein, kann mit dem Initiator Marvin Lengk Kontakt aufnehmen unter 0176 61553822.