Gelsenkirchen. . An den Gelsenkirchener Schulen ist an den Ferien einiges passiert. Schulleiter freuen sich über neue Klassenräume und modernere Ausstattung.
Mehr Platz, modernere Ausstattung und zusätzlicher Brandschutz: In den Sommerferien hat die Stadt Gelsenkirchen an 32 Baustellen in Schulen gearbeitet. Und auch nach den Ferien werden die Sanierungsmaßnahmen an vielen Standorten weitergehen. Oberbürgermeister Frank Baranowski besuchte am Freitag zwei Schulen und ließ sich die Fortschritte von den Verantwortlichen erklären. Fazit: „Die Kreidezeit ist vorbei.“
Regenbogenschule hat einen neuen Anbau
Die Klassenräume der Zukunft kommen ohne Kreide aus, verfügen dafür aber über jede Menge Technik. An der Regenbogenschule in Schalke erklärt Schulleiterin Astrid Röwekamp, wie das aussieht. Die Grundschule hat einen neuen Anbau mit sechs Klassenräumen bekommen. Diese sind allesamt mit Computer, Drucker, Whiteboard und Dokumentenkamera ausgestattet. „Das bietet tausend Möglichkeiten und ersetzt viele Geräte“, schwärmt Röwekamp.
Tafel und Overheadprojektor werden durch das internetbasierte System verschwinden.Wie das Pult 2.0 funktioniert, müssten die Lehrer allerdings erst lernen. Schulungen zum Umgang mit der neuen Technik seien für die nächste Woche geplant, so Röwekamp. Die größere Baustelle an der Regenbogen ist die Sporthalle. Bis Februar 2019 soll diese für rund 1,4 Millionen Euro komplett saniert werden. Die Kosten für die Umbauten an der Schule betragen insgesamt rund drei Millionen Euro, schätzt Baranowski.
Größere Baumaßnahmen gab es auch an der Gesamtschule Berger Feld in Erle. Dort entstehen seit Juni dieses Jahres zwei neue Räume für Klassen mit individuellem Förderbedarf. 550 000 Euro kosten die Schulräume mit einer Gesamtfläche von 220 Quadratmetern die Stadt.
Fertigstellung erst im Herbst
Die Komponenten für das Variohaus sind am Freitagmorgen per Lkw aus dem Allgäu geliefert worden. „Theoretisch wäre bis Mittwoch alles fertig“, sagt Bauleiterin Annika Hartmann. Doch nach dem Zusammenbau des Gebäudes stünden noch Sachverständigengutachten an. Denn auch wenn das containerartige Gebäude jederzeit demontiert werden könnte, sei es nicht als Provisorium vorgesehen. Nach den Herbstferien sollen die ersten Unterrichtsstunden dort stattfinden, so Hartmann.
Finanziert werden die Renovierungen aus Fördermitteln des Bundes und des Landes NRW. Insgesamt stehen der Stadt Gelsenkirchen aus den verschiedenen Förderprogrammen bis 2020 fast 121 Millionen Euro für die Modernisierung maroder Schulen zur Verfügung.
Bisher erst 27 Millionen investiert
Ein Teil davon ist bereits an die Schulen geflossen. 27 Millionen seien bisher ausgegeben, so Werner Ebel, Leiter des Baureferats der Stadt. Doch Baranoskwi ist zuversichtlich: „Wir gehen davon aus, dass wir am Ende das Geld verbraucht haben“, sagt er am Freitag. Grund dafür, dass seit Beginn der Fördermaßnahmen im Jahr 2015 erst ein Bruchteil des Geldes ausgegeben wurde, seien zeitintensive Planungsverfahren vor Beginn der Baumaßnahmen, erklärt Ebel.
>> Info: Schüler brauchen mehr Platz
Steigende Schülerzahlen machen die Um- und Anbauten an den Schulen nötig. Experten schätzen, dass im Schuljahr 2020/2021 in Gelsenkirchen 1323 Schüler mehr eingeschult werden.
Grund für den Anstieg sind nicht nur gestiegene Geburtenzahlen. Auch viele Kinder von Geflüchteten gehen mittlerweile in die Schulen.