Gelsenkirchen-Altstadt. . Am Sonntag ging die Folkmusik-Reihe zu Ende. Über 1000 Besucher kamen im Schnitt. Das Finale bestritten Tommy Finke und Monsieur Pompadour.

Es ist ein Ritual: Wenn Festivalleiter Guntmar Feuerstein die Besucher auf der Bühne mit der Bemerkung begrüßt, es sei der letzte Sommersound in diesem Jahr, geht ein trauriges „Oooh“ durchs Publikum. So war es auch am Sonntag. Doch die über 1000 Zuschauer, die gekommen waren, dürfen sich schon auf entspannten Gratis-Folk im nächsten Jahr freuen.

Viele waren auch aus anderen Städten wie Herne, Recklinghausen oder Dortmund angereist, um Tommy Finke zu hören. Der Bochumer brachte zusammen mit dem Cellisten Daniel Brandl sein aktuelles Programm „Ein Herz für Anarchie“ zu Gehör. Diesem Motto war es wohl geschuldet, dass er sich einen seiner vielleicht besten Titel sparte. In „Repariert, was Euch kaputt macht“ unterwandert er die Steineschmeißer-Hymne von Ton, Steine, Scherben „Macht kaputt, was Euch kaputt macht“ auf charmante Weise.

Lieder mitten aus dem leid- und lustvollen Leben

Gut war sein Set aber natürlich dennoch. Verkaterte Morgen, die Dortmunder Nordstadt, melancholische Liebesverlustlieder – Finke ist gereift, und hat in Brandl einen Partner gefunden, der zu seinem leichten Stil passt. Obgleich Brandl als Teil des Duos „The Cello Experience“ eine ganz andere Musik praktiziert. Finke arbeitet übrigens als Musikalischer Leiter am Schauspiel Dortmund. Irgendwie muss man sein Leben ja bezahlen.

Es war mit 21 Grad der wohl kühlste Abend der fünfteiligen Reihe. Die Atmosphäre war entspannt wie immer. Der Sommersound ist eine der wenigen größeren Veranstaltungen, die ohne Sicherheitsdienst auskommt. Gekommen waren über 1000 Besucher. Feuerstein lobt die „friedfertige“ Atmosphäre bei dieser sommerlichen Traditionsunterhaltung. Und die Hilfsbereitschaft der Besucher. „Viele räumen freiwillig die Stühle weg, damit wir nicht so viel Arbeit haben.“

Die Gruppe „Monsieur Pompadour“ auf der Stadtgartenbühne.
Die Gruppe „Monsieur Pompadour“ auf der Stadtgartenbühne. © Michael Korte

Pro Konzert gut 1000 Besucher angelockt

„Insgesamt hatten wir an jedem Abend über 1000 Gäste“, sagt Festivalleiter Guntmar Feuerstein. „Das ist ein neuer Besucher- und Wetterrekord.“ Tatsächlich hatte es an keinem einzigen der fünf vergangenen Sonntage beim Sommersound geregnet. Es war (und bleibt?) der „Dürre-Sommer“. Für den inzwischen 29. Sommersound zieht Feuerstein eine passende Bilanz. „Es war in jeder Beziehung heiß.“

Sein beschwingtes diesjähriges Ende fand die beliebte Reihe mit der Berliner Combo „Monsieur Pompadour“. Sie hat sich auf Gypsy Swing im Sinne von Stephane Grappelli und Django Reinhardt spezialisiert. Die Musik kam gut an und passte zum lauen Sommerabend. Leichte, luftige Klänge zwischen Folk, Jazz und Weltmusik. Esprit à la francaise, der sich auch in Gelsenkirchen wohl fühlt. Diese Akkorde gehen in jedes offene Ohr.

>> Info: Bewerben für den Sommersound 2019

Noch ist Guntmar Feuerstein in der Findungsphase für 2019. Bewerbungen, am besten mit Klangbeispiel, Info, Vita und Clip bzw. Fotos, können an seine Agentur geschickt werden: info@ruhrfolk.de

Bis Jahresende werden alle eingereichten Beiträge gesichtet. Es sollte sich um Folk-Musik handeln – im weitesten Sinne.