Gelsenkirchen-Altstadt. . Dr. Jörn-Eike Scholle leitet das frisch zertifizierte Diabeteszentrum an den Evangelischen Kliniken in Gelsenkirchen mit Rundumberatung.

Patienten mit Diabetes mellitus, im Volksmund „Zuckerkranke“, versorgt die Klinik für Innere Medizin der Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße schon lange. Nun hat das Haus die eigene Fachkompetenz ausgebaut und sich bescheinigen lassen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft hat die Klinik als „stationäre und ambulante Behandlungseinrichtung für Patienten mit Typ I und Typ II Diabetes“ zertifiziert.

Drastisch steigende Fallzahlen

Was nach Bürokratie klingt, ist vor allem viel Schulungs- und Koordinierungsarbeit. Die Mindestpatientenzahl im Jahr zu erreichen – 50 Typ I, 200 Typ II – ist angesichts drastisch steigender Fallzahlen vor allem beim Typ II, also dem erworbenen Diabetes, der oft mit Übergewicht einhergeht, keine Hürde.

Dr. Jörn-Eike Scholle, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, links, leitet das Zentrum. Zum Team gehören auch Diabetesberaterein Monika Schwerdt, Wundassistentin  Regina Mislak mit ihrer Fuß-Ambulanz sowie Ernährungsberaterin Susann Schmidt (v.l.n.r.)
Dr. Jörn-Eike Scholle, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, links, leitet das Zentrum. Zum Team gehören auch Diabetesberaterein Monika Schwerdt, Wundassistentin Regina Mislak mit ihrer Fuß-Ambulanz sowie Ernährungsberaterin Susann Schmidt (v.l.n.r.) © Olaf Ziegler

Aufwendig sind jedoch die Schulung aller Mitarbeiter und Einbindung aller Disziplinen, um die den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechende Therapie und Beratung der Patienten zu gewährleisten. Der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I und Leiter des Diabeteszentrums, Dr. Jörn-Eike Scholle: „Die Zertifizierung bringt unseren Patienten Sicherheit und ist für uns und unser Team zugleich eine Anerkennung.“ Zum Zentrum gehören neben dem Chefarzt und zwei Oberärztinnen auch das gesamte Pflegeteam, Diabetesberaterin Monika Schwerdt, die Wund- und Diabetesassistentin der Fußambulanz für Diabetiker, Regina Mislak, sowie die Ernährungsberaterin Susann Schmidt.

Erkrankung zunächst ohne Beschwerden

Das Problem beim Diabetes Typ II ist, dass die Erkrankung zunächst keine Beschwerden verursacht. Unbehandelt schädigt ein erhöhter Blutzucker unbemerkt die Gefäße, kann zu Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenleiden und Erblindung führen. Auch die Nerven leiden, so dass Wunden am Fuß mit seinen kleinen Gefäßen etwa häufig unbemerkt bleiben. Dies ist der Grund für das Angebot der Diabetiker-Fußambulanz im Haus.

Ernährung spielt wichtige Rolle

Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, da sie großen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Ins Team eingebunden ist daher auch die Ernährungsberaterin Susann Schmidt. Das Zentrum sieht sich auch nach dem stationären Aufenthalt noch in der Verantwortung. „Wir greifen dann bei Bedarf auch zum Telefonhörer, um mit dem niedergelassenen Arzt die Weiterbehandlung abzusprechen“, erklärt Jörn-Eicke Scholle.

>> Die Therapiemöglichkeiten

90 Prozent der Diabetiker sind Typ II-Erkrankte. Mehr als zwei Drittel von ihnen leiden unter Übergewicht.

Die Therapiemöglichkeiten haben sich in den letzten 15 Jahren rasant verbessert. Dank breiterer Wirkstoffpalette für eine individuelle sind Verbesserungen bis hin zur Therapiefreiheit möglich – bei entsprechender Lebensweise.