Gelsenkirchen/Celle. . Der 18-Jährige aus Gelsenkirchen, der am Anschlag auf den Sikh-Tempel in Essen beteiligt war, will nicht mehr im IS-Prozess als Zeuge aussagen.

Ein wichtiger Belastungszeuge will im Abu-Walaa-Prozess am 7. August am Oberlandesgericht Celle einem Medienbericht zufolge schweigen.

„Im Prozess gegen Abu Walaa wird mein Mandant von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen“, zitiert die „Neue Presse“ Montag den Marler Anwalt des Zeugen, Burkhard Benecken. Bei dem Mann handelt es sich um einen 18-Jährigen aus Gelsenkirchen. Er hatte im April 2016 eine Bombe vor der Tür eines Sikh-Tempels in Essen platziert und war im März zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Bei dem Anschlag wurde ein Priester schwer verletzt. Mit dem Gelsenkirchener angeklagt waren damals zwei junge Männer aus Essen und Schermbeck. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung, Herbeiführen einer Explosion und Sachbeschädigung vor.

Angeklagter türkischer Reisebüroinhaber aus Duisburg

Der 18-Jährige soll von einem in Celle mitangeklagten türkischen Reisebüroinhaber aus Duisburg radikal-islamisch indoktriniert und später in das Abu-Walaa-Netzwerk gelangt sein. Der Gelsenkirchener meldete sich aus der Haft heraus bei den Behörden zunächst mit dem Wunsch, zu den in Celle angeklagten mutmaßlichen Terrordrahtziehern auszusagen. Dem Iraker Abu Walaa wird vorgeworfen, dass er IS-Kämpfer vor allem im Ruhrgebiet und in Niedersachsen rekrutiert hat. Der Zeuge soll nächsten Dienstag aussagen.