Gelsenkirchen. . Städtische Pflegeheime geben sich ein neues Gesicht und betonen Miteinander und gute Betreuung. „SeniorenHäuser“ wollen sich stärker öffnen.
„Das äußere Erscheinungsbild soll deutlich machen, was sich innen verändert hat.“ Stadtrat und Sozialdezernent Luidger Wolterhoff wirbt für das neue Gesicht der städtischen Senioren- und Pflegeheime. Lächelnde Seniorinnen und Senioren, die sich in den jeweiligen Broschüren zeigen, sollen das gemeinsame aktive Leben, die gute Betreuung und das soziale Miteinander symbolisieren. Da passe auch die begriffliche Neuorientierung zum „SeniorenHaus“ besser ins Bild als die vorherige Betonung auf Heim, betont Wolterhoff. „Die städtischen Häuser an der Schmidtmann-, Fürstinnen-, Haunerfeld- und Schonnebecker Straße sollen den Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit bieten, im Alter leben zu können, wie sie es möchten.“
Ambulanter Service gehört zum Standardangebot
Barrierefreies Wohnen, barrierefreie Bäder, ambulanter Service gehören zum Standardangebot. Die Bewohner, die ein Zimmer gemietet haben, können auch die Pflegeangebote nutzen. In den Einrichtungen stehen überwiegend Einzelzimmer und einige Doppelzimmer zur Verfügung. Für Mitglieder von Wohngruppen, in denen zwischen zehn und 20 Menschen soziale Gemeinschaft erleben, gemeinsam Essen und weitere soziale Kontakte pflegen können. ist auch Platz für den Rückzug ins eigene Zimmer.
Gemeinsame Hausarbeit und Essensvorbereitung
„Die Betreuer bieten den Bewohnern viele Möglichkeiten, gemeinsam aktiv zu sein“, sagt der stellvertretende Betriebsleiter Peter Schmidt: „Der Trend, etwas selbst zuzubereiten, nimmt zu. Sie wollen in der eigenen Küche kochen, sich an der gemeinsamen Hausarbeit und Essensvorbereitung beteiligen.“ „Die Vereinsamung im Alter nimmt bei vielen Menschen zu“, weiß Luidger Wolterhoff. Häufig hätten Ältere kaum noch Kontakte. Wer ein Zimmer im Senioren-Haus miete, könne alle Dienste in Anspruch nehmen und sei nicht mehr vom sozialen Leben ausgeschlossen.
Der Dezernent rät älteren Bürgern, sich früh mit dem Thema auseinander zu setzen, wie man später wohnen wolle. Die Häuser werden über einen städtischen Eigenbetrieb geführt. Städtische Philosophie bleibe es nach wie vor, den Menschen ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Teilhabe zu ermöglichen, gleichzeitig aber eine optimale Pflege zu ermöglichen.
Beziehungen ins Quartier verbessern
Ziel ist die weitere Öffnung der Häuser nach draußen. An der Schonnebecker Straße sollen mit einem Café die Kontakte im Quartier deutlich werden. Jeder Bürger ist eingeladen, sich zu stärken, Klaviermusik zu genießen oder eine eigene Geburtstagsfeier zu organisieren. Wolterhoff weiß die Antwort auf die Frage, warum die Stadt eigene Häuser unterhält: „Erstens brauchen wir sie, zweitens können wir auf Inhalte einwirken und die Wohnungsqualität durch eigene Angebote beeinflussen.“
>> Informationen und Kontakte
Es gibt in Gelsenkirchen 2600 stationäre Plätze im Pflege und Wohnbereich. Zusätzlich stehen weitere 260 in Wohngemeinschaften zur Verfügung. Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung „Senioren-Haus“ wird vom städtischen Betriebsausschuss kontrolliert. Grundsätzlich können sich auch Bezieher von Hartz IV oder Grundsicherung im Alter anmelden. Wenn die eigenen finanziellen Mittel nicht ausreichen, springt das Sozialamt ein.
Informationen zu den Senioren- und Pflegeheimen der Stadt: www.sh-gelsenkirchen.de