Gelsenkirchen. Ed Sheeran soll nun in Gelsenkirchen auftreten, das Hin und Her frustet viele Fans. Gut für den Veranstalter: Er kann 20.000 neue Tickets verkaufen.
Nach der überraschenden Wende um das Ed-Sheeran-Konzert soll es nun gleich an zwei Terminen in Gelsenkirchen stattfinden. Die Veltins-Arena hat angekündigt, dass der Popstar am 22. und am 23. Juli auftreten wird. Fans stellen sich aber die Frage, was mit ihren Tickets passiert und wie man sie auf zwei Termine aufteilen will.
Gerade erst wurde nach wochenlangem Durcheinander das Aus des ursprünglich in Düsseldorf geplanten Konzerts bekannt. Da teilte Veranstalter FKP Scorpio mit, bereits eine Ersatz-Location gefunden zu haben. Da man auf keinen Fall die Fans enttäuschen wolle, hätte der Veranstalter nach "intensiven Gesprächen mit Ed Sheeran" den Umzug nach Gelsenkirchen arrangiert.
Durch die Verlegung in die Veltins-Arena kann der Veranstalter rund 20.000 Karten mehr verkaufen als bisher. Das Gelsenkirchener Stadion hat bei Konzerten eine Kapazität von etwa 52.000 Besuchern pro Tag. "Nachdem wir alle bisherigen Ticketkäufer berücksichtigt haben, werden die dann noch verfügbaren Tickets in den freien Verkauf gehen. Wir rechnen damit, dass dies am 9. Juli geschieht", teilte Bernd Zerbin von FKP Scorpio mit.
Fans reagieren mit Freude, aber auch mit Frust
Auf die Ankündigung des Konzertveranstalters über Facebook, reagierten die Nutzer mit gemischten Gefühlen. Eine Nutzerin ist "einfach glücklich, dass eine Lösung gefunden wurde" und über die "Erkenntnis, dass Ed seine Fans wichtig sind". Viele zeigen sich jedoch langsam frustriert von dem Hin und Her. Die Veltins-Arena sei kein Open-Air-Gelände und die Akustik viel schlechter, schreiben die Einen.
Andere User zeigen sich besonders über die unklaren neuen Regelungen zu den Terminen und Tickets verärgert. Die Veltins-Arena hat an einem Abend nicht genügend Platz für die bereits 85.000 verkauften Konzertkarten. Aus diesem Grund hat der Veranstalter einen zweiten Termin am 23. Juli eingerichtet.
Kartenbesitzer sollen ein neues personalisiertes Ticket erhalten, wie der Ticket-Anbieter Eventim bekanntgab. Über ein Zuteilungsverfahren würden die bisher vorhandenen Ticketbesitzer auf zwei Tage verteilt. Das Verfahren solle "größtmögliche Objektivität und Fairness gewährleisten" - wie das sichergestellt werden soll, ist jedoch unklar. Falls keine der Optionen für Ticketinhaber infrage kommt, können sie die Karten gegen Erstattung des Kaufpreises bis zum 7. Juli zurückgeben.
Personalisierte Tickets via Zuteilungsverfahren: Neue Regelungen sorgen für Verwirrung
Für manche Ticketinhaber bedeutet die Verlegung des Konzerts von Düsseldorf nach Gelsenkirchen eine längere Anfahrt. Aufgrund der schlechten Anbindung nach dem Event schreibt eine Userin, sie hätte "schweren Herzens" ihre Karten verkaufen müssen. Zudem fällt der neue Termin am 23. Juli auf einen Montag: Ungünstig sei das, schreiben viele User. Entweder weil es ein Arbeitstag ist oder sie an dem Tag längst mit anderen Terminen verplant sind.
Was haben Ticketbesitzer zu beachten?
Alle Besitzer eines Tickets für das Ed Sheeran-Konzert am 22. Juli, das ursprünglich in Düsseldorf geplant war, erhalten eine Nachricht des Ticket-Anbieters Eventim.
Bisherige Karten-Inhaber sollen ein neues personalisiertes Ticket für einen der Termine (22. und 23.Juli) in Gelsenkirchen erhalten. An der EInlasskontrolle ist der Personalausweis mitzubringen.
Die neuen Tickets sollen über ein Zuteilungsverfahren aufgeteilt werden. Ticket-Inhaber sollen möglichst in der gleichen Preiskategorie bleiben, falls nicht fallen in sie die nächstbessere Kategorie.
Dis bisherigen Tickets für Düsseldorf bzw. Essen/Mülheim sind nicht mehr gültig und werden am Eingang abgewiesen. Bis zum 7. Juli können die Kartenbesitzer entscheiden, ob sie das neue Ticket annehmen oder gegen Erstattung zurückgeben wollen.
Eine Aufteilung erscheint einer Nutzerin kompliziert, da sie und ihr Ehemann zusammen mit einer Freundin Tickets ergattert hätten: "Was ist, wenn sie jetzt am 22. hin soll und wir am 23.?". Andere Nutzer wiederum regen sich auf, da das Konzert hiermit nun zum dritten Mal verlegt wurde. Ganz zu Anfang war das Konzert nämlich am Flughafen Essen/Mülheim geplant - dort wurde es wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.
Ed-Sheeran-Fans zwischen den Fängen: Mangelhafte Organisation?
Dann sprang Düsseldorf mit einem Gelände auf einem Teil des Messeparkplatzes des Veranstalters DLive ein. Allerdings ist dieses Gelände noch nicht fertiggestellt. Schon vor dem Konzert war das Gelände als neue Fläche für Open-Air-Konzerte geplant, die Veranstalter sahen mit Ed-Sheeran-Angebot eine Gelegenheit, schon früher publikumsreif zu werden.
Doch es fehlte an Baugenehmigungen und führte zu Protesten wegen möglicher Baumfällungen sowie Streitigkeiten im Düsseldorfer Rathaus. Eine Mehrheit der Kommunalpolitiker stimmte am Mittwoch (27.Juni) gegen die Ausrichtung des Sheeran-Konzerts in Düsseldorf. Zeitweise waren andere Veranstaltungsorte wie die Trabrennbahn in Gelsenkirchen im Gespräch, sie fiel wegen Sicherheitsmängeln wie der Flughafen Essen/Mülheim jedoch schnell heraus.
In den sozialen Medien fragen sich einige Nutzer, warum das Konzert nicht von Anfang an, an einem Veranstaltungsort wie der Veltins-Arena geplant war: Einem Ort, wo zumindest Größenordnung und Sicherheitsregeln von Anfang an fest gestanden hätten. Stattdessen wären die Fans nicht so "hin- und hergeschoben worden", schreibt ein User. (mit dpa)