Neustadt. . Nach dem Verkauf an einen privaten Dortmunder Investor liegt das Rittergut Leithe weiterhin brach. Die CDU kritisiert den zunehmenden Verfall.
Still ruht ... das alte Rittergut. Beim Thema Umbau des ehemaligen Rittergutes Haus Leithe in Wohnbebauung herrscht weiterhin Stillstand. Was nun erneut der Vorsitzende der CDU-Altstadt, Frank-Norbert Oehlert, kritisiert. Für ihn stellt sich die Frage, ob der Investor überhaupt noch Interesse an dem Projekt habe.
„Immer schleichender geht die Vermarktung des von einem privaten Investor gekauften historischen Haus Leithe vor sich. Im Internet muss man schon etwas länger suchen, bis man auf Vermarktungsbemühen trifft“, sagt Oehlert. Die Folgen für das älteste Profangebäude in Gelsenkirchen seien entsprechend. „Die Bausubstanz wird nur notdürftig erhalten.“
Eines der wenigen Relikte
Die Frage, wann etwas passiert, stellt Ratsmitglied Oehlert schon seit Jahren. Gelsenkirchen verfüge nur über wenige weltliche Baudenkmäler aus vorindustrieller Zeit. Neben der Burg Lüttinghof, den Schlössern Berge und Horst ist Haus Leithe eines der wenigen Relikte. Das Ensemble, dessen Herrenhaus aus dem Jahr 1565 stammt und im Jahr 1753 um das mächtige Torhaus mit Turm ergänzt wurde, sei das älteste profane Gebäude im Stadtsüden. Daher sei ein sensibler Umgang mit der Bausubstanz angeraten.
Zustand des Ensembles erbarmungswürdig
Nach dem Verkauf des Gebäudes passiere nichts mehr. Der Zustand des historischen Gebäudeensembles sei erbarmungswürdig. Ob der Verkauf eine wirklich so gute Idee gewesen sei, sei zu bezweifeln. Seit der Aufgabe des Standortes Junkerweg durch Gelsendienste sieht der CDU-Stadtverordnete weitere Entwicklungsmöglichkeiten, bei der Haus Leithe zum Beispiel als Kindertagesstätte, Seniorentagesstätte oder Heimatmuseum mit Leben gefüllt werden könnte. „Auch wenn der Vertrag wohl keine Rückkaufklausel enthält, sollte die Verwaltung prüfen, ob Haus Leithe nicht doch als Ganzes durch die öffentliche Hand oder eine öffentliche Gesellschaft gekauft werden könnte.“