Gelsenkirchen. . Seit 100 Tagen fährt die Straßenbahnlinie 302 im Fünf-Minuten-Takt. Die WAZ testete, wer schneller vom Süden in den Norden fährt: Bahn oder Auto.

Am Montag, 5. Februar 2018, 5.58 Uhr begann das neue Takt-Zeitalter der Linie 302. Seither fährt die Straßenbahn täglich bis 19 Uhr im Fünf-Minuten-Takt.

Genau 100 Tage sind seither vergangenen. Grund genug für die WAZ, nachzuhören, wie sehr sich die Taktverdichtung bislang gelohnt hat. Für die Bürger, für die Bogestra, für die Umwelt und die Nerven aller Beteiligten.

Die Stadt zählt derweil die Autos auf der Strecke zwischen der City im Süden und dem Zentrum in Buer. 3500 Autos mehr als im Vorjahresmonat fuhren im Schnitt seit Sperrung der Uferstraße zum Jahresbeginn über die Schalker Meile von Süd nach Nord und umgekehrt. „Aber ob es noch mehr Autos wären, wenn die 302 nicht so häufig fahren würde, kann man leider nicht sagen. Im April sind weniger Autos unterwegs als im November, das wissen wir. Ein echter Vergleich ist nicht möglich“, bedauert Stadtsprecher Oliver Schäfer.

Die Bogestra will erst Ende Juni eine Bilanz zum verkürzten Takt ziehen. Über 300 Fahrgäste sind bereits befragt worden, persönlich in und an der Bahn. Die Auswertung steht noch aus, erste Rückmeldungen seien aber ausgesprochen positiv, betont Bogestra-Sprecherin Karoline Rösener. Die Hauptargumente seinen „Endlich muss ich nicht mehr hinterherlaufen, weil die nächste ja schon gleich kommt“ und „Ich fahre jetzt viel lieber Bahn, weil sie nicht mehr so voll ist“. Bis zum 13. Juli bleibt es beim Fünf-Minuten-Takt, in den Schulferien nicht mehr, auch wegen der Baustellen. Welcher Takt nach den Ferien gilt, ist noch offen.

Die WAZ-Redaktion hat jetzt schon mal getestet, welches Fortbewegungsmittel schneller ist: Straßenbahn oder Auto. Einmal bei ruhiger Verkehrslage am frühen Mittag, einmal im Berufsverkehr nach 16 Uhr.