Gelsenkirchen. . An den 32 Rabattstellen in Gelsenkirchen zeigen Engagierte selten die Karte vor. Die Ehrenamtsagentur plant offensivere Werbung und mehr Partner.

Ehrenamtliche opfern ihre Zeit für Fremde. Sie sind oft mit Herzblut bei der Sache und stemmen vieles, was es sonst in der Stadt nicht geben würde. Als Dank gibt es die Ehrenamtskarte, die in Gelsenkirchen an 32 Stellen Vergünstigungen gewährt. Während die Stadt keine Nutzerdaten erhebt, ergab eine WAZ-Abfrage, dass die Karte selten genutzt wird.

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Seit der Einführung im April 2011 hat die hiesige Ehrenamtsagentur 888 Karten ausgestellt – 189 sind derzeit gültig. Die Karte ist zwei Jahre gültig und kann neu ausgestellt werden, wenn sich jemand mehr als fünf Stunden pro Woche ehrenamtlich engagiert. Doch oft zeigen die Inhaber ihre Karte nicht vor, sagen unter anderem die Stadbibliothek oder das Schalke Museum an. Im Consol Theater wird die Karte regelmäßig von zwei Personen genutzt. „Sie sind uns inzwischen bekannt. Dass die Karte im Consol Theater selten zum Einsatz kommt, liegt meiner Meinung nach am Medium Theater“, gesteht Organisatorin Diana Merten.

Karte und Vergünstigungen sind oft unbekannt

Beate Rafalski ist Geschäftsführerin der Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen. Sie möchte die Bekanntheit der Ehrenamtskarte steigern.
Beate Rafalski ist Geschäftsführerin der Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen. Sie möchte die Bekanntheit der Ehrenamtskarte steigern. © Martin Möller

Im Gesundheitspark Nienhausen wurde die Karte seit April 2017 immerhin 14-mal genutzt. In den Bädern wurde sie 2017 insgesamt 24-mal vorgezeigt (16-mal im Zentralbad, sechs mal im Hallenbad Buer, zweimal im Sportparadies). Oft heißt es aber: „Die Karte kennen viele nicht, genauso wie die Stellen mit Vergünstigungen.“ Wenngleich viele Rabatte für Ehrenamtliche als sinnvoll erachten. Den Sinn der Karte stellt niemand infrage.

Beate Rafalski, Geschäftsführerin der Ehrenamtsagentur, ist bekannt, dass viele Ehrenamtliche nicht wissen, wie sie die Karte erhalten. „Einige denken, es passiert automatisch. Doch sie muss beantragt werden.“ Die Agentur wirbt im Internet und mit Flyern. Rafalski möchte die Bekanntheit steigern, dabei bestehe Nachholbedarf. „Unsere Partner sollten in den Geschäften deutlich machen, dass es die Karte gibt“, fordert sie. Etwa mit einem Symbol an der Kasse, was es derzeit fast nirgendwo gibt.

Mehr Hinweise an Rabattstellen

Die Johanniter, bei denen Erste-Hilfe-Kurse mit der Karte günstiger sind, wollen nun stärker auf ihrer Internetseite werben. Die Sparda-Bank West hat bereits Hinweise zur Ehrenamtskarte auf einem Flyer gesammelt. In der Zoom Erlebniswelt braucht es dagegen wohl weniger Werbung. Dort wurde die Karte 2017 am häufigsten genutzt: 170-mal. Ein Karteninhaber erhält für vier Personen Ermäßigung. „Viele auswärtige Besucher sind dabei“, schätzt Zoom-Sprecherin Janin Meyer-Simon. Denn die Ehrenamtskarte gilt in ganz NRW.

Ist die Karte bekannter, liegt es an den Ehrenamtlichen, sie zu benutzen. „Möglicherweise entscheiden sich weitere zu einem Ehrenamt, wenn sie auf die Karte aufmerksam werden“, denkt Rafalski.