Buer. . Um die chronische, schwere Lungenerkrankung COPD geht es im nächsten WAZ-Medizinforum mit dem Sankt Marien-Hospital Buer am 18. April.
Sie ist deutlich häufiger als Lungenkrebs und nur bedingt harmloser. Gerade in Gelsenkirchen leiden besonders viele Menschen unter COPD, einer chronisch obstruktiven (die Lunge verengenden) Lungenerkrankung. Deutschlandweit sind über zehn Prozent der Bevölkerung über 40 Jahren erkrankt, in Regionen wie Gelsenkirchen mit besonders vielen Rauchern, einer hohen Luftbelastung und zudem vielen ehemaligen Bergleuten dürfte die Zahl deutlich höher liegen. Die langsam fortschreitende Erkrankung ist Thema des nächsten WAZ-Medizinforums mit dem Sankt-Marien Hospital Buer am Mittwoch, 18. April ab 18 Uhr im Michaelshaus in Buer, Urbanus-Kirchplatz 9.
Heilen nicht möglich, aufhalten aber schon
Der Chefarzt der Medizinischen Klinik im Hause, Dr. Markus Wittenberg, und die niedergelassenen Pneumologen Dr. Burkhard Patzke und Dr. Heiko Knoop werden Entstehung, Diagnostik, wirksame Vorbeugung und Therapien vorstellen. Heilbar ist die chronische Erkrankung allerdings nicht. Das Fortschreiten lässt sich jedoch je nach Stadium verlangsamen, das Leiden daran lindern. Entdeckt wird sie meist erst nach dem 40. Lebensjahr, die meisten gehen mit ihren Beschwerden viel zu spät zum Facharzt. Am Anfang stehen stets wiederkehrende Entzündungen der Atemwege, die auf Dauer die Lunge schädigen. Es gibt zwar unterschiedliche Erscheinungsformen, bei allen aber leiden die Betroffenen zunehmend unter Atemnot, auch ohne Belastung.
Wichtigster Auslöser ist das Rauchen
Dr. Burkhard Patzke wird an dem Abend erläutern, welche Beschwerden auf eine COPD hinweisen. Es muss nicht immer Husten sein, auch wenn er das häufigste Symptom ist. Wichtigster Auslöser und auch Beschleuniger der Erkrankung ist das Rauchen, es gibt aber auch – weniger häufig – eine genetische Veranlagung für die Erkrankung. Bei letzterer ist Früherkennung besonders wichtig.
Atemtechniken sind besonders wichtig
Patzke wird auch erklären, wie effektiv Atemtechniken das Befinden verbessern können und wie wichtig es daher ist, diese regelmäßig zu trainieren und anzuwenden. Patzke stellt auch andere ambulanten Therapie- und Hilfsangebote vor wie Sauerstofftherapie und Inhalation. Sein niedergelassener Kollege Dr. Heiko Knoop wird indes erklären, wie sich Asthma und COPD unterscheiden und warum beides zu oft verwechselt wird. Die Symptome sind zwar ähnlich, die Therapien jedoch sehr verschieden.
Operationen können Entlastung bringen
Zu Chefarzt Dr. Markus Wittenberg kommen meist Patienten im fortgeschrittenen Stadium, die kaum noch einen Schritt gehen können wegen der Atemnot. Im späten Stadium sind oft auch das Herz und andere Organe in Mitleidenschaft gezogen. In der Klinik wird zum einen versucht, den Allgemeinzustand zu verbessern. Zum anderen gibt es Möglichkeiten, die Aufnahmefähigkeit der Lunge für gewisse Zeit, bis zu zwei Jahre, zu verbessern. In den krankhaft gewachsenen Lungenblasen eingeschlossene Luft kann mit einer Operation etwa durch Ventile abgelassen werden, verschiedene Verfahren mit Clips können den Raum für Atemluft in der Lunge sichern, da die Schädigung der Lungenflügel in der Regel nicht in allen Bereichen gleichmäßig verläuft.
>> Anmeldung für das Medizin-Forum läuft ab sofort
Die Teilnahme an dem WAZ-Medizinforum ist für WAZ-Leser wie immer kostenfrei. Um verbindliche Anmeldung wird aber ab sofort gebeten unter der kostenfreien Festnetznummer 0201 804 8058.
Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit, den Experten Fragen zu stellen, nach der Veranstaltung auch unter vier Augen. Die Moderation des Abends übernimmt WAZ-Redakteurin Sibylle Raudies.