Gelsenkirchen. . Der Neujahrsempfang der Stadt erfordert diffizile Planung.1648 Namen standen diesmal auf der Einladungsliste. Thema 2018 ist die vernetzte Stadt.
Die Gästeliste ist alle Jahre wieder ein Akt der Ausgewogenheit. Politische (Rats)-Akteure jeglicher Couleur, Wirtschaft und Kultur, Verwaltungs- und Kirchenvertreter, Sportler – sie alle sollen vertreten sein, wenn der Oberbürgermeister einlädt. Aber eben bitteschön nicht jedes Jahr exakt die selben. Und dann gehören ja auch noch die leistungsbesten Schülerinnen und Schüler des vergangenen Jahres auf die lange Gästeliste, nicht zu vergessen die Menschen, die sich 2017 besonders um die Stadt verdient gemacht haben.
Über 800 Anmeldungen lagen Mittwoch bereits vor
Am Ende stand diesmal eine Liste mit 1648 Namen für den Neujahrsempfang der Stadt Gelsenkirchen, sozusagen die „Mutter“ aller lokalen Empfänge zu Beginn des neuen Jahres. Über 800 Anmeldungen lagen Mittwoch, zwei Tage vor dem Event, bislang vor. „Das ist ein sehr guter Rücklauf“ und Rekord. „So viele Anmeldungen haben wir noch nie gehabt“, freut sich Jörg Holger Schrader. Beim Abteilungsleiter Repräsentation und Bürgerangelegenheiten laufen jedes Jahr die Fäden für die Planung zusammen – ein gehöriges Netz, in das traditionell viele Akteure eingebunden sind: Künstler des Musiktheaters beispielsweise, die Kostproben aktueller Produktionen geben. Dann die zahlreichen Servicekräfte, die in Küche und Catering wirken. Oder der Gelsenkirchener Filmemacher Frank Bürgin, der optisch aufs diesmal eher schwer greifbare Thema einstimmt.
Im Musiktheater inszeniert sich Gelsenkirchen abends als „Die vernetzte Stadt“. Jeder Neujahrsempfang seit 2006 (damals zur Fußball-WM) steht unter einem Thema. Der Empfang ist sozusagen jeweils der Startpunkt. Auch hier soll angeschoben werden, was die Stadtgesellschaft im Idealfall im laufenden Jahr beschäftigen wird. Heuer digitale Infrastruktur, Online-Dienstleistungen von Verwaltungen, neue Lernformen im Unterricht, optimierte Verkehrslenkung, eben die sogenannte smarte Stadt mit allen ihren Chancen und Risiken. Die Gestaltungsmöglichkeiten sollen auch beim Empfang deutlich werden. So werden die Besucher die Veranstaltung begleiten und beeinflussen, beispielsweise bei der Abstimmung über die Musikbeiträge des Musiktheaters.
Rundfunk- und TV-Moderator Matthias Bongard
„Bei solch einem Spezialthema sucht man sich natürlich zeitig die passenden Redner“, sagt Schrader. Mit Prof. Armin Grunwald, Leiter des weltweit größten Instituts für Technikfolgenabschätzung mit Sitz in Karlsruhe glaubt man ihn gefunden zu haben. Als lockerer Interviewer hat sich Rundfunk- und TV-Moderator Matthias Bongard in den vergangenen Jahren (Schalke-BVB-Geplänkel inklusive) bewährt. Er wird auch diesmal die Moderation übernehmen.
Bleibt die Abteilung Unterhaltung, idealerweise gepaart mit Witz und Tiefgang. „Wenn ich nicht über ein Jahr im Voraus suche, brauchen wir in der Liga, in der wir spielen, gar nicht mehr zu suchen“, sagt Cheforganisator Schrader. Kabarettist Andreas Rebers, darf man also vermuten, wurde sehr rechtzeitig für seinen Empfangs-Auftritt in Gelsenkirchen gebucht.
>> Drei Sponsoren tragen die Kosten
Die Kosten des Abends belasten traditionell nicht den Etat der Stadt. Drei Sponsoren springen ein, diesmal Unternehmen, die für Technik und Digitalisierung stehen: Gelsennet, Huawei und Haus 12.
Die Awo Services GmbH wurde wieder mit der Bewirtung beauftragt. Das Speise-Spektrum reicht von Deftigem aus der Region wie Schmalzstulle und Spanferkel bis zu Fischvariationen oder Chicken Teriyaki.
Nach dem Empfang ist vor dem Empfang: Spätestens nach den Sommerferien wird die neue Gästeliste zusammengestellt.