Gelsenkirchen.. . In 13 Monaten soll die neue Hafenmundbrücke befahrbar sein. Bis dahin bleibt die Vollsperrung bestehen. Der Verkehr wird weiträumig umgeleitet.

Jetzt wird es ernst. Wer ganz früh zur Arbeit startet, kann am Montag, 8. Januar, noch die Uferstraße zwischen Kurt-Schumacher-Allee und Grothusstraße fahren. „Ab 7 Uhr werden dann Umleitungsschilder aufgebaut. Ab den Vormittagsstunden gegen 10 oder 11 Uhr geht dann für circa 13 Monate nichts mehr“, warnt Martin Schulmann, Pressesprecher der Stadt.

Info-Flugblätter im Umfeld verteilt

Denn es beginnen die Vorbereitungsarbeiten für die neue Hafenmundbrücke. Die ist so marode, dass sie unbedingt erneuert werden muss (die WAZ berichtete). Denn die Fundamente stammen aus dem Jahr 1913, der Brückenoberbau aus dem Jahr 1949. Der wurde Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört und ersetzt. Konzipiert war die Brücke damals natürlich für eine ganz andere Verkehrsbelastung als es heute der Fall ist.

„Damit sich die Verkehrsteilnehmer darauf einstellen können, dass eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen wegfällt, hat die Stadt alles getan, um die Bevölkerung zu informieren“, sagt der Stadtpressesprecher. „Wir haben Flugblätter mit Infos an den Lkw-Tanklagern ausgelegt, Straßen NRW und alle Navigationssysteme informiert, die man natürlich immer wieder aktualisieren sollte, denn nicht bei allen geschieht das automatisch.“

50 Unternehmen im Stadthafen sind betroffen

Die Informationen liegen an mehreren Stellen der Stadt wie den Bürgercentern, und Stadtbibliotheken aus, sie sind in der Stadt- und Touristeninfo im Hans-Sachs-Haus zu erhalten. Ortsansässige Unternehmen wurden die Flugblätter zugeschickt, auf der Stadtseite Gelsenkirchen gibt es Informationen, Presse und Rundfunk wüssten Bescheid, so Martin Schulmann.

Auch die rund 50 im Stadthafen ansässigen Unternehmen bekamen die Flugblätter mit der Bitte, die Lkw-Fahrer sowie ihre eigenen Mitarbeiter über die anstehenden Umleitungen für die nächsten Monate aufzuklären.

Bahnverkehr im fünf-Minuten-Takt

Schulmann: „Um die Kurt-Schumacher-Straße als Umgehungsstrecke zu entlasten und eine Alternative zur Pkw-Benutzung anzubieten, planen Stadt und Bogestra ab Februar die Straßenbahnen der Linie 302 viel häufiger fahren zu lassen. Und das als dauerhaftes Angebot. Geplant ist ein fünf-Minuten-Takt zwischen dem Rathaus Buer und dem Gelsenkirchener Hauptbahnhof. Wir hoffen, dass Bürger diese Möglichkeit nutzen auf die Bahn umsteigen. Denn die hat ihre eigene Trasse und ist wirklich schnell.“

Neue Brücke kostet die Stadtrund fünf Millionen Euro

Die Brückenlager an der Uferstraße wurden 1914 gebaut, die heutige Stahlbogenbrücke hat nach rund 68 Betriebsjahren nun endgültig ausgedient: Rund 20 000 querende Fahrzeuge täglich, davon fast 25 Prozent Lastverkehr, wären dauerhaft buchstäblich nicht mehr tragbar.

Die Baustelle fordert Bauplaner und Verkehrsteilnehmer gleichermaßen durch die massiven Auswirkungen auf den Verkehr auch in der Region. An A 42 und A 2 weisen Tafeln bereits auf Sperrung und Umleitungen hin.

Das Bauwerk soll durch einen Neubau ersetzt werden, der auf 65 Metern Länge den Hafenmund an der Uferstraße überspannt. Die Kosten werden mit rund 5 Millionen Euro angesetzt, allein die Stadt wird die Summe investieren müssen. Die gesamte Bauzeit bis zur kompletten Fertigstellung soll 15 Monate betragen.