Gelsenkirchen. . Eine Jugendberufsagentur als Netzwerk von Spezialisten soll ni Gelsenkirchen junge Menschen auf Berufssuche beraten und begleiten.
Jugendarbeitslosigkeit ist in Gelsenkirchen nach wie vor ein großes Thema. Um so viel Beratungs- und Unterstützungskompetenz wie möglich zu bündeln, wollen sich nun die Agentur für Arbeit Gelsenkirchen, das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (IAG) und die Stadt zu einer „Gelsenkirchener Jugendberufsjugendagentur (JBA)“ zusammenschließen.
Das Konzept dafür ging jetzt durch den Bildungsausschuss und den Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie. Für Irritation sorgte dort zunächst beim Grünen David Fischer, dass die Berufskollegs als ausgewiesene Experten in dem Bereich nicht ausdrücklich als Mitglied im Lenkungskreis oder Koordinierungsausschuss benannt sind. Markus Karl, CDU-Sprecher im Ausschuss, erinnerte an die Forderung nach einem Kompetenzzentrum mit einem Netzwerk aller Beteiligten in der Stadt.
„Kluge Köpfe für Gelsenkirchen“ als Ergänzung
Ein solches, so Dezernentin Annette Berg, werde die JBA jedoch ergänzen. Nur nicht unter dem Namen „Kompetenzzentrum“, sondern unter dem Titel „Kluge Köpfe für Gelsenkirchen“. Auch Bernd Zenker-Broekmann von der Kommunalen Koordinierung betonte, dass alle Akteure in der Stadt vernetzt und eingebunden werden solle. Bei der Gründung der JBA aber handele es sich um einen sehr besonderen Zusammenschluss dreier Akteure aus drei unterschiedlichen Rechtskreisen.
Verzahnte Förderangebote, gemeinsame Fallbesprechungen zwischen den Partnern, um ein gemeinsames strukturiertes Beratungsangebot unterbreiten zu können, soll vor allem bildungs- und sozialbenachteiligten Jugendlichen unter 25 Jahren neue Wege öffnen. Verhindert werden sollen dabei durch Transparenz und Abstimmung auf allen Ebenen auch ineffektive Doppelförderungen.
Transparenz auf allen Ebenen
Alle Maßnahmen sollen abgestimmt werden, die Jugendhilfe einbezogen werden, um zum einen über mögliche Kindeswohlgefährdungen zu informieren oder wenn Kita- Angebote für Bewerberkinder benötigt werden.
Einschalten kann sich die Agentur auch mit einer intensiven Beratung, wenn etwa ein Jugendlicher eine außerbetriebliche Ausbildung abzubrechen droht. Zur Klientel dafür gehören aber auch ausländische Jugendliche, die wegen Sprach- oder Eingewöhnungsdefiziten Unterstützung brauchen, Schulmüde, Jugendliche mit schwerwiegenden familiären Problemen, verhaltensauffällige und obdachlose Jugendliche.
Zusammengearbeitet soll mit allen schulischen und außerschulischen Partnern vor Ort, existierende Netzwerke genutzt werden.
Sitz der Agentur an der Vattmannstraße
Drei Mitarbeiter des IAG, zwei Beschäftigte aus der Jugendhilfe und zwei Beschäftigte der Berufsberatung der Agentur sollen in der intensiven Beratung arbeiten. Sitz der Agentur soll die Vattmannstraße sein.
Die Ausschüsse befürworteten den Entwurf; der Rat soll in der Sitzung am 14. Dezember über das Konzept abstimmen.