Schalke. . Im Saal des Awo-Begegnungszentrums sind noch bis Ende Januar Fotografien von Schülern ausgestellt. Entstanden sind sie in einem Ferien-Projekt.
Ein gutes Foto erkennen können viele. Eines machen ist da schon eine größere Herausforderung. Dass das aber mit ein wenig Anleitung, etwas Geduld und viel Spaß möglich ist – und zwar egal in welchem Alter – zeigt eine Ausstellung, die bis Ende Januar im Saal des Awo-Begegnungszentrums an der Grenzstraße zu sehen ist. Die Künstler: Kinder der Offenen Ganztagsschule (OGS) Wiehagen.
Eigentlich sollten die Bilder nur für die Mitgliederzeitung verwendet werden, wie Rutgart Siegler von der Awo erzählt. „Aber das wäre viel zu schade gewesen um die außergewöhnlichen Bilder“, sagt sie und zeigt auf die elf Ausstellungsrahmen, die an den Wänden des Saals hängen.
Motivsuche an zwei Orten
Zu sehen sind verschiedenste Motive, aufgenommen an zwei Orten, die es den Kindern angetan haben. Der erste war ein Spielplatz unweit der Schule, der zweite der Industriewald Rheinelbe. „Am tollsten fand ich, dass wir im Wald waren“, sagt die neunjährige Shahed. Sie war eins der elf Kinder, die beim Foto-Projekt in den letzten Osterferien mitgemacht hatten.
Geleitet wurde der viertägige Workshop von Umweltpädagoge Michael Godau. „Michael hat uns ganz viel gezeigt. Es gibt die Froschperspektive und die Vogelperspektive“, erzählt David, der zusammen mit seinem Bruder am Ferienkurs für Schüler der Klassen zwei bis vier teilgenommen hatte. Was für eine Wirkung die beiden Perspektiven haben? „Zwerg oder Riese“ weiß er sofort.
Schwerpunkt Tiere, Nattur und Umwelt
Thematisch ging es im Schwerpunkt um Tiere, Natur und Umwelt, fototechnisch um das Spielen mit Größen und Schärfe. Ein Bild zeigt zum Beispiel unscharfe Blätter aus unmittelbarer Nähe. „Das mag ich sehr, weil es aussieht wie Licht, wie bei einer Party“, sagt die achtjährige Noul.
Aber auch weniger verspielte Motive sind für die Besucher ausgestellt: Ein Mädchen in einer mit Graffiti besprühten Ruine, eine andere, die gerade einen steilen Hang im Wald hinaufklettert, ein Junge, der einen Überschlag probiert. Ganz wichtig: Keines der Bilder wurde im Nachgang bearbeitet.
Junge Fotografen geben ihr Wissen weiter
Ihr Wissen, wie man ein gutes Bild macht, haben die Kinder auch direkt vor Ort weitergegeben. Sie beobachteten einen Mann im Park, der Enten fotografierte – einfach so von oben. „Sie müssen sich hinlegen“, haben sie dem Fremden erklärt, der dem Rat prompt folgte.
Über 2000 Bilder haben die Kinder aufgenommen, die besten zur Auswahl vorgelegt bekommen. „Sie durften dann selbst entscheiden, welche Fotos die schönsten sind“, berichtet Arzum Kaan, Koordinatorin des Offenen Ganztags an der Grundschule Wiehagen. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Johanne Skeiries hat sie nicht nur den Oster-Workshop, sondern auch ein weiteres Projekt in den Sommerferien betreut. „Die Kinder hatten so viel Spaß, es wäre schade gewesen, das nur einmal zu machen“, sagt Kaan.
>>> Verschiedene Partner am Projekt beteiligt
Im nächsten Jahr plant die Schule ein weiteres Foto-Projekt in den Ferien. Im Mittelpunkt soll dann nicht Natur und Wald, sondern Architektur in der Altstadt stehen. Auch ein Video-Projekt wäre für die Macher denkbar.
Die diesjährigen Foto-Workshops waren ein Kooperationsprojekt der OGS Wiehagen, des Referats Umwelt, der Kinderbibliothek, dem Medienzentrum der Bücherei und der Koordinierungsstelle Kommunale Prävention.