Altstadt. . Beim ersten Praxistag im Familienbüro erlebten Väter und Mütter einen bunten Strauß an Möglichkeiten der Frühförderung. Die Kleinen hatten Spaß.
- Familienbüro, Bildungszentrum und „Purzelbaum“ öffneten die Pforten zum ersten Elternpraxistag
- Ernährungsberatung und Bewegung standen im Fokus des Tages, der sich um Frühförderung drehte
- Über 40 kostenlose Angebotefür Kinder bis zu sechs Jahren hat das Familienbüro im Wochenplan
Glucksend reicht die kleine Sofjia dem neun Monate alten Etli den blauen Ball, mit strahlendem Lächeln streckt dieser vor Freude quiekend sein Händchen danach aus - die Kinder sitzen am Samstagmorgen im bunt ausgestattetem Spielzimmer des Familienbüros an der Ebertstraße. Es ist „Elternpraxistag“ und die Räumlichkeiten sind hier, im Bildungszentrum und in der katholischen Bildungsstätte „Purzelbaum“ von 10 bis 13 Uhr geöffnet, um sich einem breiten Publikum zu präsentieren.
Ein bunter Strauß der Möglichkeiten
„Wir möchten den Eltern den bunten Strauß an Möglichkeiten der Frühförderung zeigen, nicht auf dem Papier, sondern in der Praxis“, erklärt Sebastian Westphal. „Rund 1100 Erstgeburten verzeichnen wir in Gelsenkirchen pro Jahr“. Der Koordinator des Familienbüros und des Netzwerkes Frühhilfe hat mit seinem Team zwei klassische Angebote vorbereitet: Ernährungsberatung und Bewegung. Ökotrophologin Jasmine Papenberg drapiert Zuckerwürfel vor gängigen Lebensmitteln des Kinderalltags. Ein Trinkpäckchen entspricht sieben Zuckerstücken, ein Minifrüchteriegel immerhin zweien, da kann man schnell sehen, so gesund kann das nicht sein.
Stammgäste und neue Besucher
Sarah (31) aus Schalke kommt mit Thalia (11 Monate) dreimal die Woche zu Kursen ins Familienbüro. „Heute wollten wir hier spielen, jetzt ist meine Tochter eingeschlafen, da höre ich mir die Ernährungsberatung an“. Auch Steffi (35) aus der Neustadt schätzt die Angebote und kommt regelmäßig. Paulina (17 Monate) interessiert sich für die „Schnupperproben“ von Kräutern und riecht fleißig daran. Olga aus Ückendorf ist zum ersten Mal hier. „Wir sind spontan gekommen, als wir davon gelesen haben.“ Mit Tochter Sophia geht es schnell zum „Baby-Fitness-Kurs“.
Kontakt zu anderen Eltern fördert Sprache
Hier erkunden schon zehn Familien unter Anleitung der Kinderkrankenschwester Birgit Busse den „Erlebnis-Parcours“. Das Spielzimmer ist hergerichtet für die Altersgruppe bis drei Jahre. „Wir möchten die motorische Entwicklung fördern, aber vor allem Eltern zeigen, was sie ihrem Kind schon zutrauen können“, sagt Busse.
Auch die Eltern von Sofija sind neu hier. „Vorher sind wir immer daran vorbeigelaufen“, sagt Sascha (27) aus Rotthausen. „Aber wir werden definitiv einen Kurs hier besuchen. Durch Kontakt mit anderen Eltern kann meine Frau auch schneller Deutsch lernen.“ Sprache ist wichtig, für die Kleinsten aber noch kein Hindernis – das glucksende Lachen von Sofija ist für Etli etwas Selbstverständliches.
>>> Info: Kostenloser Service für Besucher
Über 40 kostenlose Angebote für Kinder von 0 bis sechs Jahren hat das Familienbüro im Wochenplan. Zudem stehen der Indoor-Spielplatz, der Wickelraum, das Kinder-WC jederzeit für Besucher der Innenstadt zur Verfügung. 97 Besucher/innen konnte Sebastian Westphal am Ende des „Elternpraxistages“ im Familienbüro begrüßen. „Besonders hat uns gefreut, dass zwei Drittel der Familien zum ersten Mal hier bei uns waren“ – das „Schnupperkonzept“ ist aufgegangen. Grundsätzlich verzeichnet das Familienbüro rund tausend Kontakte pro Monat.