Gelsenkirchen. . Am Wochenende testeten der ADFC und die Ruhr Tourismus Gmbh die Redwege in der Region auf ihre Attraktivität. Gelsenkirchen schnitt sehr gut ab.
Das Ruhrgebiet und schöne Radreisewege? Das mag für manche noch etwas fremd klingen, aber mit dem Ruhrtal-Radweg, der Römer-Lippe-Route und der Route der Industriekultur per Rad hat das Ruhrgebiet einiges zu bieten. Unter der Dachmarke „Radrevier Ruhr“ soll es gar eine der führenden Radreiseregionen in Deutschland werden. Deshalb erkundeten Tourismusexperten des Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Clubs (ADFC) am Wochenende die Radwege der Region und zogen mit der Ruhr-Tourismus GmbH eine erste Zwischenbilanz.
„Klar gibt es etwas zu meckern“, erklärte Raimund Jennert vom ADFC. „Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.“ Über fünf Millionen Menschen reisten im vergangenen Jahr mit dem Fahrrad, Tendenz steigend. Und bald könnte auch das Ruhrgebiet eines der beliebtesten Reiseziele sein. Jennert prognostiziert: „Das Radrevier Ruhr wird in die Top Ten der Radfernwege kommen.“
Verbindung zwischen Industrie und Fahrrad
Vor allem die Verbindung zwischen Industrie und Fahrrad komme richtig gut an. „Die Bahntrassen, der Nordsternpark oder auch der Rhein-Herne-Kanal sind wirklich besonders“, staunt Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr-Tourismus GmbH, und auch die Natur kommt für Jennert nicht zu kurz.
Bis 2019 soll das „Radrevier Ruhr“ zertifizierte Radreiseregion des ADFC sein und zur „Vier-Sterne-Qualitäts-Region“ aufsteigen. Der Ruhrtal-Radweg etwa wurde bereits dreimal in die „obere Liga“ eingestuft, Potential haben auch Gelsenkirchener Routen.
Noch ist aber einiges zu tun, weiß Axel Biermann: „Die Infrastruktur ist da, 2018 werden wir eine Marketingoffensive starten.“ Ab Sommer 2018 steht ein digitaler Tourplaner für Radfahrer zur Verfügung. Reisende können mit dem neuen Gadget zum Beispiel eingeben, welche Punkte sie besuchen wollen und ob eine Gastronomie mit auf dem Weg liegen soll.
GE dürfte beliebter Reisepunkt werden
Die Radler bekommen eine individuelle Tour, die auch auf dem Smartphone angezeigt wird. Ein beliebter Reisepunkt dürfte auch Gelsenkirchen werden, denn die Stadt liegt zentral und wird laut Biermann „davon profitieren“.
In Gelsenkirchen wird es ab 2018 zusätzlich buchbare Produkte geben, wie etwa eine Führung durch den Nordsternpark. Die Zwischenbilanz ist also klar: Bis das Radrevier Ruhr zertifiziertes Radreisegebiet ist, dauert es noch ein wenig. Aber die Voraussetzungen und die Motivation der Planer könnten kaum besser sein. Und eines weiß Axel Biermann mit absoluter Sicherheit: Es lohnt sich.“