Buer. . Das WAZ-Medizinforum im Bergmannsheil widmet sich einer der häufigsten Krebserkrankungen. Experten-Info zu Antikörpern, „Bauchbetten“ und OP.

  • Das WAZ-Medizinforum im Bergmannsheil widmet sich am 15. November dem Thema Darmkrebs
  • Zwei Experten stellen Diagnose, Therapien und radikal minimalinvasive OP-Verfahren vor
  • Anmeldung ab sofort unter der Festnetznummer mit direktem Ansprechpartner: Tel. 0201 804 8058

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland: der zweithäufigste Krebs bei Frauen (nach dem Brustkrebs), der dritthäufigste bei Männern (nach Prostata und Lunge). Der modernen Diagnostik und Therapie von Dickdarm- und Enddarmkrebs ist das WAZ-Medizinforum mit dem Bergmannsheil Buer am Mittwoch, 15. November, ab 18 Uhr gewidmet.

Verlässlicher dank Hämoglobin-Nachweisen

Die Chefärztin der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, Onkologie / Hämatologie, Dr. Sigrid Kaminiorz, und der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Privat-Dozent Markus Utech, werden an dem Abend anschaulich erklären, welche modernen Behandlungsmöglichkeiten es in ihrem Haus für Betroffene gibt.

Interdisziplinäre Behandlung effektiv gewährleisten

Um eine interdisziplinäre Behandlung an einem Ort für den Patienten so effektiv und angenehm wie möglich zu gewährleisten, wurden eigens „Bauchbetten“ eingerichtet. Die Diagnose für Patienten mit akuten Bauchproblemen wird hier an einem Ort mit verschiedenen Abteilungen im Haus so schnell wie möglich organisiert und koordiniert, um schnell und präzise gemeinsam zu einer Diagnose zu kommen und Therapieoptionen zu besprechen.

Dr. Sigrid Kaminiorz, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie/Onkologie, bei der Visite mit Dr. Markus Utech bei einem Patienten.
Dr. Sigrid Kaminiorz, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie/Onkologie, bei der Visite mit Dr. Markus Utech bei einem Patienten. © Martin Möller

Beim Medizinforum wird Sigrid Kaminiorz eingangs über Sinn und Verfahren bei der Vorsorge, die heute verlässlichere Ergebnisse dank Hämoglobin-Nachweisen bringen als früher, sowie über moderne Diagnoseverfahren informieren. Sie wird in einem zweiten Vortrag auch erläutern, wann welche medikamentösen Therapien in Frage kommen.

Einsatz von zielgerichteten Chemotherapien

„Beim Darmkrebs arbeiten wir heute auch mit zielgerichteten Chemotherapien“, erklärt die Onkologin und Gastroenterologin. Über Biomarker der Tumorzellen wird im Vorfeld getestet, ob die entsprechende Chemotherapie helfen kann. Statt wie früher mit hoch belastenden Chemotherapeutika könne heute auch zum Teil mit Antikörpern behandelt werden, die das Wachstum der Krebszellen bremsen und die Tumore im Idealfall so quasi austrocknen können. Je nach Fall würden auch Antikörper und moderne Chemotherapien kombiniert. Auch die Ergänzung durch Bestrahlung sei ein Option.

Im Bergmannsheil werden Laparaskopien durchgeführt

Mit eingebunden in alle Therapieentscheidungen sind auch die Chirurgen. Chefarzt Markus Utech wird erläutern, welche Vorteile moderne Operationsmethoden mit radikal minimalinvasiven Verfahren haben. Im Bergmannsheil werden Laparaskopien durchgeführt, bei denen dank fluoreszierender Kontrastmittel die Durchblutung des Darms ständig kontrolliert werden kann. „Die Durchblutung zu kontrollieren ist besonders wichtig, um Inkontinenz zu vermeiden. Bei Durchblutungsstörungen während der Operation drohen nämlich Kontinenzbeeinträchtigungen“, erläutert er.

Deutschlandweit nur wenig minimalinvasive Eingriffe

Die Quote der Beeinträchtigungen nach Operationen sei am Bergmannsheil daher deutlich niedriger als im Durchschnitt, der bei zehn Prozent liege. Bei Darmkrebs werde in Deutschland heute immer noch nur in 30 Prozent der Fälle minimalinvasiv, also mit kleinen Schnitten, operiert. Das müsse sich ändern, fordert Utech. In seinem Haus werde zunehmend bei minimalinvasiven Darmkrebs-Operationen auch viel vom umliegenden Bindegewebe samt Lymphknoten entfernt, um ein optimales Ergebnis zu erzielen und Rückfälle zu verhindern.

Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Für individuelle Fragen stehen die Experten am Ende der Veranstaltung bei einem kleinen Imbiss zur Verfügung. Die Moderation des Abends übernimmt WAZ-Redakteurin Sibylle Raudies.

>> Anmeldung zum WAZ-Medizinforum

Die Teilnahme am WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 15. November, ab 18 Uhr im Seminarraum des Bergmannsheil am Scherner Weg 4 ist wie immer für WAZ-Leser kostenfrei.

Es wird aber aus Planungsgründen um verbindliche Anmeldung gebeten, und zwar ab sofort unter der Festnetznummer mit direktem Ansprechpartner: Tel. 0201 804 8058.