Gelsenkirchen. Um den Andrang von Patienten mit leichteren Erkrankungen in Notfallambulanzen zu stoppen, soll es demnächst mehr sogenannte Portalpraxen geben.
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe befürwortet bei der Notfallversorgung weitere sogenannte Portalpraxen in Krankenhäusern. Bei diesen gemeinsamen Anlaufstellen wird vor Ort im Krankenhaus entschieden, ob ein Patient von einem anwesenden niedergelassenen Arzt oder notfallmäßig im Krankenhaus behandelt wird.
Grund für die Forderung: Laut KVWL werden immer mehr Patienten mit leichteren Erkrankungen direkt die Ambulanzen der Krankenhäuser aufsuchen und dort für unnötig lange Wartezeiten sorgen. Unter den 63 Notfalldienstpraxen in Westfalen-Lippe sind laut KVWL bereits 13 Portalpraxen mit einem gemeinsamen Empfang. Weitere 45 Notfallpraxen befinden sich in der Nähe von Krankenhäusern, wie die Vereinigung am Dienstag in Gelsenkirchen mitteilte.
Rufnummer "116 117" soll bekannter werden
Am Mittwoch (11. Oktober) ist der bundesweite "Tag des ärztlichen Bereitschaftsdienstes". Die kassenärztlichen Vereinigungen wollen dabei unter anderem die bundeseinheitliche Rufnummer 116 117 bekannter machen. Unter dieser Telefonnummer erreichen Patienten außerhalb der Praxisöffnungszeiten niedergelassene Ärzte, die Patienten in dringenden medizinischen Fällen ambulant behandeln. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung behandeln niedergelassene Ärzte im Bereitschaftsdienst jedes Jahr rund zehn Millionen Fälle. (dpa)