Schalke. . Seit 2005 helfen türkisch- und deutschstämmige Gelsenkirchener Kindern und Senioren, die Unterstützung brauchen. Jetzt gibt es mehr Platz dafür.

Bei der Einweihung des neuen Domizils des Türkisch-Deutschen Hilfsvereins e.V. platzen die neuen Räume an der Schalker Straße 155 aus allen Nähten. Die große türkische Fahne mit Kemal Atatürk an der Wand ist kaum zu sehen, so dicht drängen sich die Besucher in dem doch eher großen Raum.

Nicht nur so gut wie alle 50 Mitglieder des Vereins, sondern auch die zig aktiven Unterstützer, Förderer, SPD-Politiker, Awo und der Leiter des Integrationsreferates, Uwe Gerwin, waren gekommen, um mit dem Verein zu feiern, dass sie künftig noch mehr helfen können. Das ist nämlich das erklärte Ziel des gemeinnützigen Vereins, der sich zudem ausdrücklich für die Demokratie einsetzt: helfen.

Die noch namenlose bulgarische Volkstanzgruppe tanzte bei der Eröffnung des neuen Domizils des Hilfsvereins an der Schlakre Straße 155.
Die noch namenlose bulgarische Volkstanzgruppe tanzte bei der Eröffnung des neuen Domizils des Hilfsvereins an der Schlakre Straße 155. © Joachim Kleine-Büning

Vor allem Frauen engagieren sich in dem Verein, der Kindern zu gerechteren Bildungschancen verhelfen möchte. 2005 gegründet, residierte der Verein bisher am Meraner Weg. Doch die Räume waren längst zu klein, seit April renovierten die Mitglieder ehrenamtlich die neue Bleibe an der Schalker Straße. Tische und Stühle spendierte der Schalker Gebietsbeirat.

Verständnis wecken und Unterstützung organisieren

Hier sollen künftig Kinder Nachhilfe bekommen, an jedem ersten Sonntag im Monat ist ein gemeinsames Frühstück deutscher und türkischer Nachbarn geplant, Frauen aus dem Verein organisieren von hier aus ihre ehrenamtliche Arbeit für die Awo, betreuen Senioren.

Eine wichtige Idee des Vereins ist neben der Förderung des Verständnisses füreinander konkrete Unterstützung von Hilfsbedürftigen. Es werden Sponsoren, Unterstützer gesucht und vermittelt für Jugendliche, die sich für ihr Studium keinen Laptop leisten können, für die Anschaffung von Schulmaterialien oder die Vermittlung professioneller Nachhilfe. Zudem sammelten die Mitglieder Spenden für Hilfsprojekte in Syrien, Afghanistan, Tschernobyl sowie Kleiderspenden für Notstandsgebiete.

Neben Tanzaufführungen einer Kinder- und einer bulgarischen Tanzgruppe gab es zum Feiern ein üppiges Buffet, vorbereitet von den Mitgliedern und passend zum Erntedankfest – deren türkisches Pendant namens aşure übrigens ebenfalls an diesem Sonntag gefeiert wurde.