Gelsenkirchen. Die Power-Speed-Metaller-Gruppe „Scanner“ wird 30 und bringt dazu „The Galactos Tapes“ mit Best-of-Songs auf den Markt.
Spanien, Griechenland, Italien, Finnland, Schweiz: Die Gelsenkirchener Band „Scanner“ ist musikalisch schon viel in der Weltgeschichte herum gekommen. Mit dem Geburtstagsalbum „The Galactos Tapes“ feiern die Power-Speed-Metaller jetzt ihr 30-Jähriges Bestehen.
Harte Gitarrenriffs treffen auf Melodie und Gesang
Auf der Doppel-CD befindet sich Songs, bei denen harte Gitarrenriffs auf Melodie und Gesang treffen. Eins der beiden musikalischen Werke setzt sich aus den 15 besten Stücken der vorherigen sechs Alben zusammen. Darunter „Across the Universe“, „Terrion“ und „Warp 7“. Für die andere Best-of-Scheibe nahm man zehn Klassiker neu auf.
„Seit der Gründung hat sich die Besetzung fast komplett geändert. Unser Sänger Efthimios ist zwar schon seit zwölf Jahren dabei, singt aber nicht auf den alten Stücken. Deswegen haben wir ein zweites Album eingespielt und eingesungen“, erklärt Gitarrist Axel Julias.
Aufnahmen und Produktion aus eigener Hand
Entstanden ist das Werk im eigenen Studio in Bismarck. „Die Aufnahmen und die Produktion sind auch aus eigener Hand. Nur das Mastern wurde ausgelagert, damit eine Objektivität besteht“, erklärt Julius, der seit der Bandgründung 1984 – damals als Schülerband unter anderem Namen – dabei ist.
1987 winkte der zweite Plattenvertrag beim Berliner Label Noise Records, bei dem bekannte Bands der Szene wie Kreator, Rage und Halloween unter Vertrag waren. Probleme gab’s, als der damalige Sänger spontan aufhörte. Zwei Jahre dauerte die Suche nach Ersatz.
In Wacken steht plötzlich ein Hund auf der Bühne
Zu den Höhen in der Bandgeschichte zählt nach Worten des Gitarristen der Auftritt im legendären Wacken anno 1997. Julias erinnert sich: „Für zwei Stücke stand auf einmal ein Schäferhund auf der Bühne. Keiner wusste wo der herkam. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der von einem Ordner abgehauen ist. Ich weiß noch, unserem Sänger ging es nicht so gut, der hat tierische Angst vor Hunden.“
Auch eine Geschichte, die wohl nicht mehr in Vergessenheit geraten wird: Die fünf „Scanner“, bekannt für ihre düsteren Science-Fiction-Outfits, wollten für ein Konzert nach Griechenland reisen. Am Düsseldorfer Flughafen kam es zu einem Polizeiaufmarsch und viel Aufregung, weil die Sicherheitsleute eine 9Volt-Batterie und ein Gitarrenaffektgerät im Handgepäck für eine Bombe hielten. Die Anreise verzögerte sich...
Musik machen „solange wir Spaß daran haben“
Wie man es als Band schafft, so lange zu existieren? Axel Julius sagt: „Es ist nicht einfach, es gibt immer wieder Durststrecken, zum Beispiel als unser Sänger damals das Handtuch warf oder generelle Lebensumstände. Aber wenn man das mit Passion und Eifer macht, hält man durch.“ Trotzdem: Hauptberuflich als Musiker, wie in den Anfängen, zu arbeiten sei nicht mehr möglich. Julius arbeitet etwa zusätzlich in einer Tierarztpraxis.
„Wir wollen so lange bestehen, wie wir Spaß daran haben. Wir haben uns kein Ende gesetzt“, sagt der 55-Jährige. Es gibt auch schon Zukunftspläne. Seit September werden zunächst die Fans in Spanien beglückt. Dann geht es in heimische Gefilde: Am 26. Januar spielt „Scanner“ auf dem „Trash Speed Burn Fest“ in Oberhausen. Und es wird an frischen Songs für ein neues Album gearbeitet.
>>> Fans waren aufgerufen, Refrains zu singen
In dem Booklet des neuen Albums sind auch Fotos von weltweiten Fans der Band abgebildet. Über Facebook rief die Band ihre Anhänger zudem dazu auf, selbst gesungene Refrains zu schicken.
Eingesendete Files wurden bei einigen Song mit reingemischt. Info auf: facebook.com/Scanner.Heavy.Metal.Band