Bulmke-Hüllen.. Der Kfz-Zulieferer Bilstein Group baut für 30 Millionen Euro ein Logistikzentrum auf. Mitte 2019 soll der Betrieb am Schalker Verein starten.

Die Bilstein Group kommt nach Gelsenkirchen und baut auf dem Gelände Schalker Verein-Ost einen neues Logistikzentrum auf. Das Traditions-Unternehmen – in siebter Generation in Familienhand – ist einer der weltweit führenden Ersatzteil-Hersteller und -Lieferanten für Pkw und Nutzfahrzeuge. In Bulmke-Hüllen hat Bilstein auf dem ehemaligen Stahlstandort ein 197 000 Quadratmeter großes Grundstück von St. Gobain gekauft. Im ersten Bauabschnitt soll ab dem zweiten Quartal 2018 ein 45 000 Quadratmeter großes neues Logistikzentrum entstehen. Investiert werden zunächst rund 30 Millionen Euro in den Neubau.

Die Mitarbeiter-Akquise soll zeitig beginnen


  
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Geschäftsführer Karsten Schüßler-Bilstein rechnet zunächst mit dauerhaft 250 bis zu 400 neuen, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen, entsprechend mehr könnten es nach einer ab 2020 möglichen Erweiterung werden. Eine erste Gesprächsrunde mit der lokalen Arbeitsagentur ist bereits vereinbart. Die Akquise soll zeitig beginnen. Gesucht wird das gesamte Branchenspektrum vom Lageristen bis zum Prüfingenieur. „Wir haben schon Respekt davor, solch eine Mitarbeitergröße aufzubauen“, sagt Jan Siekermann, der zweite Geschäftsführer.

Am Stammsitz im Ennepetal soll die Expansion keine Folgen für die Belegschaft haben: „Wir planen dort keinen Stellenabbau, eventuell bekommen wir etwas mehr Fluktuation bei der Leiharbeit“, schätzt Schüßler-Bilstein.

Am Stammsitz an die Kapazitätsgrenzen gestoßen

527 Millionen Euro Umsatz machte die Gruppe 2016. Am Stammsitz ist das Unternehmen, das seit 1990 einen rasanten Aufschwung hingelegt hat, längst (und trotz drei Außenlagern) an die Kapazitätsgrenzen gestoßen. „Unsere Daseinsberechtigung ist Verfügbarkeit und Geschwindigkeit“, sagt Schüßler-Bilstein. Der neue Standort diene dazu, „künftig wieder effizienter arbeiten“ und weiter wachsen zu können. Mitte 2019 rechnet Siekermann mit der Inbetriebnahme. „Das ist sportlich, aber machbar.“ Bis dahin wird auch die Europastraße im Gewerbegebiet komplett fertig sein.

Mehr als 55 000 verschiedene Verschleißteile für Lenkung, Motor, Bremssysteme oder Fahrwerke liegen in Ennepetal auf Lager. Distribution, Weiterverarbeitung und Konfektionierung gehören zum Portfolio, geliefert wird in über 150 Länder. Hauptabnehmer in Deutschland sind die freien Werkstätten mit ihrem Anteil von über 60 Prozent am Gesamtmarkt. Das komplette Geschäft soll künftig auch mit einem etwas anders gelagerten Produktspektrum von Gelsenkirchen aus betrieben werden.

Zwei Grundstücke standen schließlich zur Wahl

Das Gewerbegebiet Schalker Verein.
Das Gewerbegebiet Schalker Verein. © Blossey/Hoffmann | wnm

Im 70-Kilometer-Umkreis vom Stammsitz hatte das Unternehmen zunächst nach einem Standort gesucht – ohne auch nur ein entsprechendes Angebot. Der Radius wurde erweitert. Zwei Grundstücke standen schließlich nach Vermittlung der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr in der gesuchten Größenordnung zur Wahl. Die zentrale Lage und die gute Verkehrsanbindung hätten schließlich den Ausschlag für Gelsenkirchen gegeben, sagt Siekermann.

Für Oberbürgermeister Frank Baranowski und die Wirtschaftsförderung ist die größte Firmenansiedlung seit vielen Jahren „ausgesprochen erfreulich“. Dass hier eine langfristige Beziehung entsteht, dürfte sicher sein: In Ennepetal arbeitet die Gruppe heute noch am 1844 gegründeten Stammsitz.

>> 20 Niederlassungen und 1900 Mitarbeiter weltweit

  • Aus der Ferdinand-Bilstein GmbH (febi) ist die Bilstein-Group gewachsen. Der Konzernbeschäftigt weltweit 1900 Mitarbeiter, davon über 1200 in Deutschland. Geliefert wird weltweit. In 20 Ländern betreibt die Gruppe Niederlassungen.
  • Zu Gelsenkirchen pflegt die Gruppe schon eine Geschäfts-Beziehung. Seit 2016 besteht eine Partnerschaft mit dem Bundesligisten Schalke 04.