Gelsenkirchen. . Vor allem zugeparkte Wohnstraßen machen den Rettern oft den Einsatz schwer. Da müssen die Männer zu Tricks greifen und Wagen zur Seite schieben.
- Auch bei Veranstaltungen rund um die Schalke-Arena sind kleine Nebenstraßen abends verstopft
- Im Laufe der Jahre lernte die Feuerwehr jede Menge Tricks, um zum Einsatzort zu gelangen
- Manchmal werden größere Autos auf ganz normale Schüppen gestellt und dann verschoben
Falsch geparkte Autos haben vor wenigen Tagen in Düsseldorf der Feuerwehr den Einsatz schwer gemacht. Weil die Retter mit ihren Wagen nicht mehr voran kamen, machten sie zu Fuß weiter. Zum Glück ist nicht mehr passiert. Mit Behinderungen durch Falschparker hat die Gelsenkirchener Feuerwehr nicht das größte Problem, wohl aber mit zugeparkten Wohnstraßen.
Da wird der Einsatz oft zur Maßarbeit. Feuerwehrfahrzeuge seien in der Breite zwar genormt, aber bekanntlich würden die Pkw immer breiter. „Auch bei Veranstaltungen rund um die Schalke-Arena sind die kleinen Nebenstraßen abends völlig verstopft“, berichtet Ansgar Stening, Pressesprecher der Feuerwehr. „Da passiert es schon mal, dass Spiegel abgefahren werden oder der Lack angekratzt wird.“
Manchmal kann man die Türen nicht mehr öffnen
Aber einfach drauflos fahren, würde die Feuerwehr nie. „Manchmal bedarf es schon artistischen Geschicks, um ohne Blessuren zum Ort zu kommen. Es passiert auch schon mal, dass es so eng ist, dass die man die Türen nicht mehr öffnen kann. Es ist oft Millimeterarbeit, um durch zugeparkte Straßen zum Einsatzort zu kommen“, so Stening weiter.
Im Laufe der Jahre lernte die Feuerwehr viele Tricks, um zum Ziel zu gelangen. Wenn zum Beispiel ein Kleinwagen im Weg stehe, würden die sportlichen Feuerwehrleute das Auto schon mal packen und ein Stück versetzen, so dass die großen Rettungs- oder Feuerwehrwagen durchkommen könnten.
In jedem Fall geht die Feuerwehr pragmatisch vor
Bei größeren Autos gibt es noch ganz andere Möglichkeiten. „Man kann die Wagen anheben und eine ganz normale Schaufel unter die Reifen schieben. Gummi hat einen viel besseren Halt auf Asphalt. Aber Metall auf Asphalt hat einen niedrigeren Reibungswiderstand, so dass man auf diese Weise auch größere Autos ein Stück zur Seite schieben kann. Wir gehen in solchen Situationen immer ganz pragmatisch vor“, betont Ansgar Stening.
Eine andere Möglichkeit sei manchmal mit einem Seil gegeben, das man an der Abschlepp-Öse festmacht, die jedes Auto hat. Damit kann man einen Wagen zur Seite ziehen, auch das klappt häufig. In jedem Fall gehe die Feuerwehr behutsam vor, wenn es die Zeit zulasse. Denn im Zweifelsfall müsste die Stadt ja für Schäden aufkommen.
Ein weiteres Problem, das die Feuerwehr hat, seien Beleidigungen und Beschimpfungen durch Bürger. Es kommen hin und wieder Anrufe in der Zentrale an, wenn es Menschen nicht schnell genug geht. „Dabei vergessen viele, dass auch Feuerwehrautos eine Fahrstrecke überwinden müssen.“