Gelsenkirchen. . Die Mitarbeiter des Standesamtes machen auch bei der Terminvergabe keinen Unterschied. Noch ist die Anfrage zum Thema Umwandlung jedoch gering.
- Voraussichtlich ab dem 1. Oktober sind die ersten Eheschließungen gleichgeschlechtlicher Paare möglich
- Seit 2001 haben sich 314 homosexuelle Paare für eine eingetragene Lebenspartnerschaft entschieden
- Auch bei der Umwandlung müssen beide Partner erklären, dass sie miteinander eine Ehe auf Lebenszeit führen wollen
Die „Ehe für alle“ ist beschlossene Sache – nach der Unterzeichnung des Gesetzes durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 14. Juli könnten damit voraussichtlich auch in Gelsenkirchen ab dem 1. Oktober die ersten Eheschließungen gleichgeschlechtlicher Paare gefeiert werden.
Alles noch ein bisschen in der Schwebe
„Es ist alles noch ein bisschen in der Schwebe“, sagt Joachim Alfs, Leiter des Standesamtes Gelsenkirchen. Denn es gelte, dass das Gesetz am ersten Tag des dritten, auf die Verkündung folgenden Monats in Kraft treten werde. „Wir warten ab, stellen uns aber natürlich darauf ein, dass viele Paare, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, diese in eine Ehe umwandeln möchten.“
Seit 2001 haben sich 314 homosexuelle Paare für eine eingetragene Lebenspartnerschaft entschieden – bis jetzt gab es lediglich sieben Anfragen an das Standesamt, diese in eine Ehe umwandeln zu wollen. Bis Ende September liegen der Stadt auch noch vier Termine zur Begründung einer Lebenspartnerschaft vor, die bis jetzt auch noch nicht abgesagt worden sind. „Denn wenn das Gesetz in Kraft tritt“, sagt Alfs, „dann wird es frühestens ab dem 1. Oktober auch nur noch Eheschließungen – also die Ehe für alle – geben.“
Rund 1300 Mal das Ja-Wort
Insgesamt geben sich in Gelsenkirchen durchschnittlich 1300 Paare das Ja-Wort. 2016 waren es 1379 Eheschließungen, die das Standesamt registriert hat. Dass mit der „Ehe für alle“ nun massive Mehrarbeit auf die Kollegen zukommt, glaubt Joachim Alfs nicht. „Es kann natürlich zu gewissen terminlichen Schwierigkeiten kommen und zu einer leichten Mehrbelastung, die wir aber in dem Sinne sehr gerne auf uns nehmen – denn Ehe für alle heißt Ehe für alle“, so der Standesbeamte. „Wir werden auch versuchen, alle gewünschten Termine zu berücksichtigen, können aber nichts versprechen.“
Eine Ehe auf Lebenszeit führen
Für die Paare, die ihre eingetragen Partnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen möchten, sei dies nicht mit einer Unterschrift auf einem Formular getan. So oder so müssen beide Partner noch einmal beim Standesamt erscheinen. „Auch bei der Umwandlung werden beide Partner erneut befragt und sie müssen erklären, dass sie miteinander eine Ehe auf Lebenszeit führen wollen. “, sagt Alfs. „Zuvor wird dann auch geprüft, ob dieser Akt nur zu zweit oder im Rahmen einer größeren Zeremonie stattfinden soll.“
Fünf Trauorte in Gelsenkirchen
Für die Hochzeit stehen allen Paaren fünf Trauorte zur Verfügung: das Schloss Horst, die Wasserburg Lüttinghof und Schloss Berge, sowie den wahren Fans des FC Schalke 04 die sehr beeindruckende Kulisse der Veltins-Arena und Tierliebhabern die exotische Zoom Erlebniswelt Asien.
Gleichgestellt zur klassischen Ehe
Lesbische und schwule Paare bekommen durch das neue Gesetz alle Rechte und Pflichten einer Ehe zwischen Mann und Frau zugesprochen und sind damit vor dem Gesetz gleich gestellt. Dazu wird das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) geändert.
Der Entwurf der Gesetzesänderung ist im Internet einsehbar auf: www .bundestag.de