Gelsenkirchen. In Düsseldorf reagiert man auf geparkte Verkehrshindernisse und will künftig Knöllchen verteilen. Bei Bogestra und Evag ist das (noch) kein Thema.
Falschparker sind besonders für öffentliche Verkehrsbetriebe ein gewaltiges Ärgernis. Sind Autos so geparkt, dass Haltestellen nicht angesteuert werden können oder die Weiterfahrt komplett behindert wird, kommt es oftmals zu Verspätungen und Rückstaus. Die Folgen: Verärgerte Fahrgäste und genervte Fahrer.
Falschparker-Schwerpunkte sind bekannt
Bei der Rheinbahn in Düsseldorf reagiert man nun auf den steigenden Ärger mit Falschparkern und will künftig selbst Knöllchen verteilen. Auch bei der Bogestra und der Evag, die in Gelsenkirchen Straßenbahnlinien betreiben, ist die Problematik bekannt. „Falschparker sind bei allen Verkehrsbetrieben ein großes Problem“, erklärt Simone Klose, Sprecherin der Evag. Bei der Verkehrsgesellschaft sind sogar Falschparker-Schwerpunkte bekannt.
Straßenbahnen sind besonders betroffen
„Es gibt bestimmte Haltestellen und Straßenabschnitte, die besonders von Falschparkern betroffen sind“, so Klose. Auch Christoph Kollmann, Sprecher der Bogestra, kennt solche Fälle. „Es kommt immer wieder vor, dass Fahrzeuge von Falschparkern aufgehalten werden. Leider denken manche Autofahrer nur an sich und nicht an die Menschen in der Bahn und dem Bus.“
Besonders betroffen von Falschparkern sind Straßenbahnen, da sie, anders als Busse, Hindernissen nicht ausweichen können. Steht also ein abgestelltes Auto der Bahn im Weg, ist die Weiterfahrt so lange nicht möglich, bis das Hindernis entfernt ist. In solchen Fällen melden sich die Fahrer bei der Leitstelle der Unternehmen. Die Leitstelle der Evag informiert darauf hin die Polizei oder das Ordnungsamt. „Sobald eine Behinderung vorliegt, die die Weiterfahrt unmöglich macht, wird abgeschleppt“, erklärt Martin Schulmann, Sprecher der Stadt Gelsenkirchen.
„Viele Verspätungen müssten nicht sein“
Bei der Bogestra ruft die Leitstelle zunächst die motorisierte Verkehrslenkung hinzu, wie Christoph Kollmann erklärt. „Zusätzlich machen die Straßenbahnfahrer mit ihrer Klingel auf sich aufmerksam.“ Für den Unternehmenssprecher ist die Falschparkerproblematik sehr ärgerlich. „Viele Verspätungen müssten einfach nicht sein. Unser Ziel ist es, Autofahrer für dieses Problem zu sensibilisieren.“
Regelmäßiger Erfahrungsaustausch
Den Vorstoß der Rheinbahn will man bei der Bogestra erstmal beobachten und von den Erfahrungen profitieren. „Wir stehen mit den Verkehrsbetrieben in der Region in einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch“, so Kollmann. Doch bevor Knöllchen verteilt oder Autos abgeschleppt werden, appelliert der Sprecher an die Rücksichtnahme der Autofahrer. „Jedes Auto im Gleisbereich soll so abgestellt werden, dass die Straßenbahnen problemlos vorbeikommen.“