Gelsenkirchen. . Nach anderthalbjähriger Bauzeit ist ein moderner zweigeschossiger Zweckbau entstanden, der sich nahtlos an den Altbau anschmiegt.

Es riecht im Haus noch nagelneu und ist angesichts der Außentemperaturen muckelig warm. Aber man kann bereits erahnen, dass hier zu lernen schon allein aus optischen Gründen Spaß machen dürfte: Auf 300 Quadratmetern Grundfläche ist ein moderner, zweigeschossiger Anbau für das Kirchliche Bildungszentrum für Gesundheitsberufe im Revier – kurz KBG – in anderhalbjähriger Bauzeit aus dem Boden geschossen: zweckmäßig und dennoch ansprechend mit hell gestalteten Klassenräumen, die sich durch dezente Farbelemente an den Wänden voneinander unterscheiden.

Einrichtung hat insgesamt 425 Plätze

Aktuell erhalten im KBG an die 390 junge Leute aus den Ausbildungsgängen Gesundheits- und Kranken- beziehungsweise Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege und Gesundheits- und Krankenpflegeassistenz das theoretische Rüstzeug für ihren Beruf. 425 Plätze hat die Einrichtung insgesamt. On Top kommt die „Praxisanleiter-Weiterbildung“ hinzu. Da wurde es in der Vergangenheit häufiger mal eng, wenn Kurse sich in kleinere Arbeitskreise zu bestimmten Themenkomplexen aufteilten und sich auf die Raumsuche machten.

Innenhof wird zur grünen Oase

KBG-Leiterin Christel Buchholz-Mielke ist mit dem Ergebnis zufrieden. Sie gewährt vor der offiziellen Eröffnung des Anbaus, der sich nahtlos an den Altbau anschmiegt, einen Einblick in die neuen Klassenräume mit durchweg neuem Mobiliar und mit Smartboards, in die Bibliothek mit PC-Arbeitsplätzen, in Sozial- und Gruppenräume, in das Besprechungszimmer und die Teeküche. „Wir müssen noch ordentlich durchlüften,“ lacht sie – und zeigt das künftige Schmuckstück des Kirchlichen Bildungszentrums an frischer Luft: den Innenhof. Aktuell noch im Baustellenmodus, wird hier eine kleine grüne Oase entstehen. Die Gruppenräume im Erdgeschoss haben einen direkten Ausgang in den Hof.

Generalistische Ausbildung frühestens 2019

„Wir haben in der Planungsphase darauf hingewiesen, dass wir auch einen Raum für Betten brauchen“, sagt Buchholz-Mielke. Die Architekten haben ganze Arbeit geleistet. Die Türen sind auf beiden Ebenen breit genug, ein Krankenbett zu Übungszwecken in den Klassenraum zu schieben.

So sieht der Besprechungsraum im Erdgeschoss des neuen Anbaus aus.
So sieht der Besprechungsraum im Erdgeschoss des neuen Anbaus aus. © Michael Korte

Räumlich wie pädagogisch ist das KBG in Ückendorf in Sichtweite zum Marienhospital ihren Worten zufolge gut aufgestellt. Frühestens ab 2019 könnte es dann ernst werden mit der sogenannten generalistischen Ausbildung. Das heißt, Auszubildende der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege lernen die ersten beiden Jahren gemeinsam, durchlaufen in der praktischen Ausbildung aber die unterschiedlichen Bereiche, bevor sie im dritten Jahr in die jeweilige Spezialisierung gehen.

„Das heißt für uns, wir würden mit fünf neuen, gleichen Kursen beginnen“, sagt Christel Buchholz-Mielke, setzt aber gleich lächelnd nach: „Wir sind für Veränderungen gut gewappnet.“

>>> Mehrere Gesellschafter stehen hinter dem KBG

Insgesamt 1,5 Millionen Euro hat der Anbau an der Virchowstraße 118 gekostet. Die feierliche Eröffnung findet am Dienstag, 20. Juni, statt.

Marienhospital, St. Josef-Hospital, St. Barbara-Hospital in Gladbeck und die Ev. Kliniken Gelsenkirchen sind Gesellschafter des Kirchlichen Bildungszentrums für Gesundheitsberufe im Revier GmbH. Hinzu kommt eine Reihe von Kooperationspartnern.