Gelsenkirchen. Fast alle Krankenpflege- und auch viele Altenpflegekräfte in Gelsenkirchen werden am Kirchlichen Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Ückendorf ausgebildet. Um die Ausbildungs-Qualität in dem großen Haus zu sichern, hat sich die Einrichtung jetzt zertifizieren lassen.

Dass sie sehr gut und strukturiert arbeiten und unterrichten, haben sie jetzt auch schriftlich, die Mitarbeiter des Kirchlichen Bildungszentrums für Gesundheitsberufe (KBG) in Ückendorf, an dem fast alle Krankenpflege-, Kinderkrankpflegeschüler, einige Altenpfleger und Pflegeassistenzkräfte dual ausgebildet werden. Die Einrichtung mit ihren 425 Ausbildungsplätzen hat sich in einem einjährigen Prozess zertifizieren lassen, um die Qualität ihrer Arbeit zu überprüfen und auch für die Zukunft zu sichern. Durch die Zertifizierung ist zudem gewährleistet, dass das Haus auch weiterhin Auszubildende aufnehmen darf, die über Bildungsgutscheine von der Arbeitsagentur gefördert werden. Vor allem im Bereich der Altenpflegeausbildung kommt das zum Tragen, wo viele erst nach der Familienphase einsteigen oder nach einem anderen Beruf neu anfangen.

Das KBG ist eine große Krankenschule. Umso wichtiger sei es, die Strukturen zu überprüfen, um auf neue Anforderungen reagieren zu können und dauerhaft Qualität zu sichern bzw. immer besser zu werden, betont deren pädagogische Leiterin, Christel Buchholz-Mielke. Man lege großen Wert darauf, die Schüler gut zu unterrichten und zu begleiten. Lehrer hätten zunehmend auch soziale Aufgaben zu erfüllen. Obwohl selbst die jüngsten Schüler in der Regel schon 18 Jahre alt sind.

1000 Bewerber für 105 Plätze

Ein großer Teil der zum 1. September neu gestarteten Krankenpflegeschüler im Haus haben Abitur oder Fachabitur, akzeptiert werden aber auch die mittlere Reife oder ein Hauptschulabschluss plus Berufsausbildung. „Wir haben 1000 Bewerber auf unsere 105 bis 120 Plätze. Aber natürlich erfüllen auch nicht alle Bewerber die Voraussetzungen,“ räumt der Geschäftsführer des KBG, Matthias Schwanewilms, ein. Die Werte und Vorbildung der Bewerber hätten sich geändert.

Seit 2010 nimmt die KBG am Modellversuch Pflege teil, bei dem Schüler in einem Dualen Studium schon ein Jahr nach dem Krankenpflegeexamen den „Bachelor of Science“ machen können. Nach dem ersten Ausbildungsjahr in der Krankenpflege entscheidet sich, wer die Voraussetzungen erfüllt und teilnehmen möchte.

Noch immer ein Frauenberuf

Regelmäßige Mitarbeiterfortbildung, Befragung von Schülern zum Unterricht und Lehrern, Senken der Abbrecherquote, Kontakt mit den Ausbildungsträgern, Lernberatung, Schülerzufriedenheit – all das wird entsprechend der Zertifizierung im Haus nun regelmäßig überprüft. Qualitätszirkel im Haus ergänzen die externe Überprüfung, die ebenfalls regelmäßig ins Haus steht.

An der KBG bilden fast alle Krankenhäuser der Stadt ihre Pflegekräfte aus, auch Bergmannsheil und EVK. 250 Plätze gibt es für Gesundheits- und Kranken-, je 75 für Kinderkranken- und Altenpflege, 25 für Krankenpflegeassistenz. 75 Prozent der Auszubildenden sind weiblich. Sieben nehmen am Modellstudium Pflege teil.