Gelsenkirchen-Beckhausen. . Wo sonst zahlreiche Menschen mit Behinderung arbeiten, feierten (nicht nur) sie jetzt den 50. Geburtstag des Werkvereins Gelsenkirchen.
- Mit einem Sommerfest in den Werkstätten für angepasste Arbeit feierte der Werkverein jetzt sein Jubiläum
- Das bunte Programm mit Musik, Aktionen und Flohmarkt bot Unterhaltung für jeden Geschmack
- Verein ist Arbeitgeber von rund 900 Beschäftigten mit und ohne Behinderung
Wer arbeitet, soll auch feiern. Dem Motto folgte der gemeinnützige Werkverein Gelsenkirchen e.V. am Sonntag ausgiebig. Grund dazu gab es genug: Das jährliche Sommerfest wurde zusammen mit dem 50-jährigen Bestehen gefeiert. Anlass, nach Beckhausen zur Braukämperstraße 100 zu kommen. Bei herrlichstem Sommerwetter folgten Hunderte von Gästen der Einladung und ließen es sich auf dem weitläufigen Gelände gut gehen.
Gleich im Eingangsbereich erklangen die so sehr beliebten Schlager. Der Platz vor der Bühne wurde zu bekannter Musik gerockt, ein Sänger lud sogar auf die Bühne ein, ein Angebot, das gerne angenommen wurde. Auf das Highlight Olaf Henning warteten viele schon am Mittag, die Stimmung konnte nicht besser sein.
Feuerwehr und Polizei ermöglichten Kfz-Einblicke
Für alles war gesorgt, um aus einem schönen Tag einen echten Festtag zu machen. Zu essen und zu trinken gab es reichlich, die Feuerwehr ließ einen ihrer Wagen bestaunen, echte Polizisten luden Kinder in einen Blaulichtwagen ein. Äußerst spannend für die Kleinen.
Ein Flohmarkt bot für jeden Geschmack etwas. Bilder, Vasen, Taschen und Nippes für die Älteren, gut erhaltenes Spielzeug für die Jüngeren. Vor allem war für genügend Bewegung der Jüngsten gesorgt. Blau-weiß lud in eine große Hüpfburg auf der Wiese, der Ex-Schalkespieler Klaus Fischer war ebenfalls an Bord. Er hatte ein Schalketrikot handsigniert, eine Trophäe, die später verlost wurde.
Schwager: Zu selbstständigem Leben verhelfen
Und damit die vielen Lose auch unter die Leute gebracht werden konnten, lief Geschäftsführer Sebastian Schwager selbst mit einem kleinen Eimerchen herum und brachte sie unters Volk. Richtig wertige Preise konnten die Loskäufer gewinnen. Unter anderem lockten drei Fahrräder den einen oder anderen, doch ein Los mehr zu kaufen.
Fünf Jahre ist der erst 37-jährige Geschäftsführer schon in seinem Amt. „Geändert hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gewaltig viel in diesem Bereich“, sagt Schwager. Zum Beispiel werde der Bedarf an Wohnungen für Menschen, die Hilfe im Alltag brauchen, immer größer. „Unser Ziel ist es, so vielen Menschen wie möglich zu einem selbstständigen Leben zu verhelfen“, sagt er.
„Jeder braucht in machen Lebenslagen Hilfe“
Das gehe auch bei ihm persönlich nur mit einem riesigen Arbeitseinsatz, aber genau das mache so viel Freude, sagt der Geschäftsführer. „Jeder braucht in manchen Lebenslagen und Lebensbereichen Hilfe von anderen. Und jeder hat ein Recht darauf, eine Arbeit auszuüben, die er kann, eine angepasste Arbeit eben. Das zu erreichen, ist unsere Aufgabe und unser Ziel.“
Rund 900 Menschen hat der Werkverein unter seinen Fittichen, 680 Frauen und Männer, die Hilfe benötigen, und 230 Mitarbeiter. „Und die Arbeitsplätze hier sind sicher, das finde ich absolut wichtig.“