Gelsenkirchen. . Die neunteilige Dokumentation „Feuer & Flamme“ des WDR zeigt den Alltag der Lebensretter in Gelsenkirchen. Was diese Serie ausmacht.

  • Der WDR- begleitet die Retter der Hauptwachen Gelsenkirchen fünf Monate lang
  • Der Start der neunteiligen Doku ist am Montag, 15. Mai, um 20.15 Uhr im Fernsehen
  • Das TV-Team zeichnete 1000 Stunden Material auf, bis zu 20 Kameras waren im Einsatz

Authentisch, fernab von Voyeurismus und Quote, in respektvoller Distanz und dennoch nah am Menschen im Herzen des Ruhrgebiets – unter dieser Prämisse hat der Westdeutsche Rundfunk die Lebensretter der Feuerwache 2 über fünf Monate begleitet. Das Ergebnis ist die neunteilige Doku-Reihe „Feuer & Flamme – Mit Feuerwehrmännern im Einsatz“, die ab Montag, 15. Mai (20.15 Uhr), im WDR-Fernsehen zu sehen sein wird.

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Ob beim Löschen eines Brandes in einer verqualmten Wohnung, bei Einsätzen der Taucher-Spezialeinheit oder bei der Bergung nach Verkehrsunfällen – bis zu 20 Kameras liefen nahezu ständig gleichzeitig mit. Ungeschönt, darauf haben sowohl „Feuerwehr als auch das Redaktionsteam Wert gelegt“, erklärt Branddirektor Simon Heußen, „schließlich ist es eine Dokumentation unseres Alltags“ und nicht die Aneinanderreihung größtmöglicher inszenierter Katastrophen.

Szenen aus dem Alltag, die auch ans Herz gehen

Ausschnitte, die bei der Präsentation am Montag auf der Wache an der Seestraße vorab gezeigt wurden, belegen den Ansatz jenseits von effekthascherischer „Scripted Reality“. Da ist beispielsweise ein altes Ehepaar, das noch immer selbstbestimmt in den trauten vier Wänden lebt, wo der Mann im Bad stürzt und allein nicht mehr auf die Beine kommt und ihm die Retter unter die Arme greifen. Oder der 250-Kilo-Mann, der seine Wohnung seit drei Jahren nicht mehr verlassen hat und ärztliche Hilfe und viele Hände als Stütze braucht. Oder die Seniorin, die per Drehleiter bei einem Brand in Sicherheit gebracht wird. Alles Szenen, die von Mut und Entschlossenheit zeugen, aber ebenso von Nachdenklichkeit und Mitgefühl. Denn auch der Tod fährt mit.

© Thomas Schmidtke

„Feuer & Flamme“ verzichtet auf einen Kommentar. Zu Wort kommen die Protagonisten selbst. So zum Beispiel Mathias, 55 Jahre alt, Zugführer und mit 40 Jahren Berufserfahrung ein Urgestein. Markenzeichen: Herz auf der Zunge, Ruhrpott-Sprech. Devise: „Als Erster rein, Attacke!“ Also eigentlich ein Mann, dem nichts mehr fremd ist. Die Kamera am Körper zeigt ihn bei einem Einsatz in Hassel – Brandalarm. Baff stellt er später fest, dass ein herabfallender Kartoffelsack offenbar den Toaster eingeschaltet hat und der munter vor sich hin zu schmoren begann – der O-Ton allein dazu reicht, so viel sei verraten, um einem die Mundwinkel bis zu den Ohren zu ziehen.

Bodycams ermöglichen Ich-Perspektive

Apropos Kameras: Bodycams tragen die Einsatzkräfte am Körper, hitzeresistent und gegen beißenden Rauch gefeit – das und noch einige andere technische Finessen ermöglichen es dem Zuschauer, die Arbeit der Lebensretter aus der Ich-Perspektive sowie anderen ungewöhnlichen Blickwinkeln zu verfolgen und hautnah mitzuerleben.

Bis zu 20 Kameras liefen bei den Einsätzen gleichzeitig, in den fünf Monaten Drehzeit kamen so rund 1000 Stunden Aufzeichnungsmaterial zusammen. Das sind etwa 39 Tage. Wohlgemerkt, ein kleiner Ausschnitt nur, denn in Wirklichkeit hat die Feuerwehr Stoff für Jahre.

Kameras liefen fast rund um die Uhr

Für die Dokumentation wurden von allen im Film zu sehenden Personen Einverständniserklärungen eingeholt. Das Fernsehteam des WDR war nahezu rund um die Uhr dabei.Die Retter arbeiten 24 Stunden lang in einem 3-Schicht-System. Eine interne Premiere feiert die Wehr am 15. Mai, 20.15 Uhr, in der Schauburg, Horster Straße 6.