Gelsenkirchen. Die sinfonische Pop-Musik der Neuen Philharmonie Westfalen riss rund 3000 Besucher von den Sitzstufen des Amphitheaters.
- Der Abend eines glanzvollen 20. Buga-Jahrestages im Nordsternpark gehörte der Neuen Philharmonie Westfalen
- Generalmusikdirektor Rasmus Baumann erschien dazu im Silberfrack mit Plateauschuhen und Sonnenbrille
- Beim Konzert „NPW goes Disco“ waren am Ende 3000 Besucher begeistert. Finale mit „Celebration“ und Feuerwerk
Der Höhepunkt des ersten Tages des 20. Geburtstags der Bundesgartenschau (Buga) konnte am Samstag erst mit einer halben Stunde Verspätung beginnen – das Nachmittagsprogramm im Amphitheater des Nordsternparks hatte aufgrund sechstausendfacher Begeisterung des jungen Publikums der „Lochis“ mächtig überzogen.
Cello mit Glitzerhut und Bratsche im Rüschenhemd
In der warmen Abendsonne füllte sich die Arena langsam mit einem etwas älteren Publikum, die Musiker der Neuen Philharmonie Westfalen (NPW) bereiteten sich gut gelaunt auf ihren Auftritt vor. „NPW goes Disco“, ein Erfolgskonzept aus der vergangenen Spielzeit, perfektes Cross-Over, mitreißender Sound aus den 1970er- und frühen 1980er-Jahren. Oboisten mit Schlangenlederjackett, ein Cello mit Glitzerhut, die Bratsche im Rüschenhemd – die Musiker standen auch optisch voll im Thema. „Dezenz ist Schwäche“, flachste Moderator Carsten Kirchmeier beim Erscheinen des Generalmusikdirektors Rasmus Baumann im Silberfrack mit Plateauschuhen und Sonnenbrille.
Songs der Weather
Girls bricht das Eis
Zum Start ein Medley von „Earth, Wind & Fire“, das „Disco-Inferno, der musikalische Großbrand“, wie ihn Kirchmeier versprach, nahm seinen Lauf. Die Sänger Bonita Niessen, Joyce Van de Pol, Dennis LeGree und Henrik Wager entführten in das „Land of Fantasy“ – rund 1500 Zuschauer begannen mit dem ersten zaghaften Mitklatschen, das bei „It´s raining men“ von den Weather Girls seinen zwischenzeitlichen Höhepunkt erreichte. Die großartige sinfonische Leistung riss mit, kleine technische Probleme bei der Aussteuerung der Stimmen konnte die Begeisterung nicht trüben.
NPW bringt 3000 Zuhörer richtig in Schwung
Mit dem Untergehen der Sonne strömten weitere Besucher in das Amphitheater. Niessen, Van de Pol und LeGree mittlerweile in weißen Hosenanzüge à la John Travolta ließen das „Saturday Night Fever“ erglühen, die Lichtshow zauberte bunte Kaleidoskope auf die Bühne.
Wagers „More than a woman“ in der Falsett-Stimme der Gibb-Brüder wurde vom Schwingern leuchtender Taschenlampen im Publikum begleitet. In den melodramatischen Passagen der Balladen kam die volle Wucht der Streicher der NPW bestens zur Geltung, „Hold me now“ – großes Kino. „I will survive“ – Gloria Gaynors Hit hatte nun rund 3000 Zuhörer, immer mehr Menschen tanzten alleine oder zu zweit den „Disco-Fox“, bei den Titeln der „Village People“ hielt es niemand mehr auf den steinernen Stufen.
„Celebration“ zum großen Finale
Zum Abschied und zur Überleitung zum Finale erklang „Celebration“ – der Feiersong von „Kool & The Gang“ für 20 Jahre Buga. Der versprochene „Großbrand“ kam in Gestalt eines konzertierten 25-minütigen Feuerwerks und einer atemberaubenden Parallelshow von drei Feuerschluckern – ein entfesselter funkensprühender Geburtstag.
Aufgrund der starken Nachfrage wird die Show „NPW goes Disco“ in der kommenden Saison noch einmal im Musiktheater im Revier gespielt.
Kleiner Ausblick: Am Freitag, 6. April 2018, um 19.30 Uhr heißt es dann wieder „Boney M. meets Village People“ – der Soundtreck einer Generation.