Gelsenkirchen. . Umfragewerte sehen die Partei aktuell bei fünf bis sechs Prozent.Kandidat Jürgen Prekel ist weit davon entfernt, die Lage zu dramatisieren

  • Aktuelle Umfragewerte sehen Bündnis 90/Grüne zwei Wochen vor der Landtagswahl bei fünf bis sechs Prozent
  • Der Gelsenkirchener Kandidat Jürgen Prekel ist allerdings weit davon entfernt, die Lage zu dramatisieren
  • Umfragen seien Prognosen, sagt Prekel. Er hält es für falsch, „Sylvia Löhrmann auf den Sinkflug zu reduzieren“

„Umfragen sind Prognosen, mehr nicht.“ Sagt Jürgen Prekel (58). Und denkt positiv, wie es auch seine bündnisgrünen Parteifreunde in „unserem kleinen, gallischen Kreisverband“ seinen Worten zufolge tun. Ungeachtet erwähnter Umfragen, die aktuell nichts Gutes für den kleinen Regierungspartner im Düsseldorfer Landtag verheißen. Absturz auf fünf bis sechs Prozent, selbst ein Landtags-Aus könnte nach dem 14. Mai drohen.

Aufstehen und nach vorne schauen

Doch während die grüne Spitzenkandidatin und amtierende Schulministerin Sylvia Löhrmann schon vom Kampf um die parlamentarische Existenz sprach, ist der Gelsenkirchener Landtagskandidat der Grünen für den Norden der Stadt weit davon entfernt, die Lage zu dramatisieren. „Die Leute, die ihre Stimme abgeben, entscheiden“, sagt Jürgen Prekel. Und wenn seine Partei die fünf-Prozent-Hürde nicht schaffen sollte? „Das ist Demokratie.“ Obwohl er ehrlich einräumt: „Ich wäre enttäuscht, wenn wir nicht einziehen“.

Und dann spricht wieder der zuversichtliche Kandidat der Gelsenkirchener Grünen. Abgewählt zu werden, heiße ja nicht, „dass die Grünen dann aussterben“. Im Gegenteil. Aufstehen und nach vorne schauen wolle man dann. Schließlich hätten die Grünen „immer kämpfen müssen für ihre Ziele“. Wer rede denn sonst etwa vom Klimawandel?

Wahlplakate, „die traurig machen“

Zurück zum Tief, in dem Bündnis 90/Grüne vor der NRW-Wahl stecken. Verglichen mit dem Landtagswahlergebnis 2012 (11 Prozent) sehen Umfragen Bündnis 90/Grüne aktuell nahezu halbiert. Prekel stellt grundsätzlich fest: „Sylvia Löhrmann auf den Sinkflug zu reduzieren, ist sicherlich nicht richtig.“ Dass man jetzt Sorgen haben müsse, sei das eine. „Das andere ist, wie solche Umfragewerte zustande kommen“, meint Prekel. Und gibt selbst die Antwort. „Das sind Festnetzanrufe.“ Im mobilen Kommunikationszeitalter . . .

„Wir kennen auch Opposition“

Etwas anderes, „was uns sicherlich schadet und auch traurig macht“, hat Jürgen Prekel nach Ostern zum ersten Mal selbst gesehen: Ein Wahlplakat in Blau gehalten – „Das hätte auch von der AfD sein können“ – auf dem steht: „Ich fühle mich hier nicht mehr sicher. Warum tun die nichts dagegen? Jetzt reicht’s. Ich wähle CDU.“ Prekel könnte dazu eine Menge sagen. Etwa über das Bestreben seiner Partei, Sicherheit und Freiheit in der Balance zu halten. Oder dass bestehende Gesetze mehr angewendet werden müssten . . .

„Wir haben genug Ziele in unserem Wahlprogramm“, betont er. Doch das ist ein anderes Thema. Prekel schaut nach vorn. Wenn den Grünen der Einzug in den Landtag gelingt, sei eine Regierungsbeteiligung die ideale Konstellation. Plan B gibt’s auch: „Wir kennen auch Opposition.“