Gelsenkirchen. SPD-Ratsfraktion unternimmt Testfahrt im Nahverkehr und sammelte Anregungen für ein verbessertes Bus- und Bahn-Angebot in der Stadt.

Kurz vor dem Startschuss zur öffentlichen Beteiligung an der Diskussion um die Fortschreibung des Nahverkehrsplans hat sich die SPD-Ratsfraktion auf eine Testfahrt begeben, um sich vor Ort einen Überblick zu verschaffen, wo das Bus- und Bahn-Angebot verbessert werden kann. Dabei zeigte sich: Die ganz großen Ideen, zum Beispiel die Verlängerung der Straßenbahnlinie 302 zum Bahnhof Buer-Nord, brauchen noch viel Zeit, Gutachter-Arbeitszeit und vor allem Geld. Aber manchmal sind es auch Kleinigkeiten, die den Weg zum Ziel komfortabler machen können.

Busbahnhof Buer

An der Baustelle Busbahnhof Buer ist zu sehen, dass die „optische“ Tieflage nach und nach verschwindet. „Wir sind im Zeitplan. Die östliche Hälfte der zentralen Verkehrsinsel ist bereits in Betrieb, die andere Hälfte wird im Herbst fertig gestellt sein“, erläuterte Chantal Ojstersek vom Verkehrsreferat. Um Umsteigebeziehungen möglichst gering zu halten, werden nachfrageschwache Linien vorzugsweise am östlichen Ende der Insel halten. Zu jeder Haltestelle gibt es überdachte Warteplätze, zusätzlich kommt eine zentrale Unterstellmöglichkeit auf der Mitte der Insel hinzu. Ojstersek: „Den Busbahnhof komplett zu überdachen, war wegen der Bäume nicht möglich.“

Straßenbahn bis Buer-Nord

Schon in einem Gutachten aus dem Jahr 1996 wird die Machbarkeit für eine Verlängerung der Starßenbahnlinie 302 zum Bahnhof Buer-Nord bestätigt. Damals wurden für diese Idee etwa 13 Millionen D-Mark bei einem Ausbau im Minimalstandard veranschlagt. Bei einem damals noch nicht berücksichtigten Ausbau der De-la-Chevallerie-Straße und einem barrierefreien Standard für die Haltestellen müsste heute deutlich mehr investiert werden. Nach einer möglichen Empfehlung aus dem Nahverkehrsplan und vor einem daraus eventuell folgenden Ausbaubeschluss müsse aber zunächst eine aktuelle Kosten-Nutzen-Analyse erstellt und das Linienangebot im kompletten Umfeld zwischen Buer-Mitte und Königswiese betrachtet werden. Stadtverordnete Margret Schneegans regte an, als Variante eine Verlängerung in Richtung Hochschule zu prüfen.

Früherer Betriebsbeginn für Linie 399

Trotz einer Anbindung im Zehn-Minuten-Takt durch die Busse der Linien 396 und 399 nehmen die Klagen von Studierenden der Westfälischen Hochschule über die Lage am Stadtrand nicht ab. „Wir brauchen keine eigene U-Bahn-Station wie die Ruhr-Uni in Bochum“, stellte AStA-Vertreter Christian Kellmann fest. Aber vielleicht eine zusätzliche Abstellanlage für Mietfahrräder an der Haltestelle Forstweg. Bogestra-Verkehrsplaner Richard Jan Ziolkowski nahm die Anregung mit, einen Einsatzwagen des Schülerverkehrs am Morgen von Gelsenkirchen aus direkt bis zur Neidenburger Straße durchzuführen und den Betrieb der Hochschullinie 399 etwas früher beginnen zu lassen. Nahverkehrsexperte Ulrich Sera bekräftigte seine Idee, den Bus 342 besser mit dem Bahnhof Buer-Süd zu verknüpfen, um nicht nur für Studierende eine schnellere Verbindung in Richtung Herne, Bochum, Ruhr-Uni und Dortmund zu schaffen.

Horster Straße: Endspurt in Beckhausen

Lichtblicke sind auf der Groß- und Langzeitbaustelle Horster Straße zu erkennen: In Beckhausen fließt der Verkehr jetzt auch wieder von Horst nach Buer, in Buer kündigt sich der Endspurt fer Arbeiten für den Abschnitt zwischen Schüngelbergstraße und Düppelstraße an.

Mit dem Bus von Rotthausen zur Feldmark

Einkaufen in Rotthausen und Arztbesuche in der Feldmark: Diese Möglichkeiten soll eine Buslinie eröffnen, deren genaue Linienführung noch nicht feststeht. Es werden verschiedene Varianten geprüft.