Gelsenkirchen-Buer. . Die Lindenschule Buer wird ab 2018 mit Mitteln aus dem Paket „Gute Schule 2020“ modernisiert. Damit ist eine Kernsanierung zunächst vom Tisch.
- Aus dem erhofften Abriss mit Neubau oder der Kernsanierung der Lindenschule Buer wird zunächst nichts
- Zweizügige marode Grundschule wird ab 2018 modernisiert, die OGS-Räume werden ausgebaut
- Schulleitung und Eltern zeigen sich enttäuscht von der kleinen Lösung
Kernsanierung oder Abriss und Neubau der Lindenschule Buer: Über dieser (finanziellen) Frage brütete die Verwaltung seit 2014. Dass die Zeit der Schönheitsreparaturen vorbei sei, wie es Schulleiterin Rita Kallweit in ihrem Ruf nach einer grundlegenden Lösung begründete, schien unstrittig. Der große Wurf freilich, er bleibt zur Enttäuschung von Kollegium und Eltern aus. Denn die Antwort auf die Frage lautet zweieinhalb Jahre später: Modernisierung. Ab 2018 soll das 115 Jahre alte Gebäude mit Landesmitteln in Höhe von 900 000 Euro renoviert werden.
Welche Maßnahmen genau darunter fallen, stehe noch nicht fest, weil entsprechende Pläne erst noch ausgearbeitet werden müssten, so Stadt-Sprecher Oliver Schäfer auf WAZ-Anfrage. Klar sei nur, dass der abgängige Pavillon, in dem die OGS untergebracht ist, abgerissen und durch einen neuen ersetzt werden solle. Dabei sollen auch zusätzliche OGS-Räume geschaffen werden. „Zudem erhält die Schule interaktive Whiteboards und einen schnellen Ein-Gigabyte-Internet-Anschluss“.
Schulleiterin Kallweit enttäuscht über kleine Lösung
Ob und wann eine Kernsanierung doch noch umgesetzt werden könnte, dazu wollte er sich nicht äußern. „Es besteht Modernisierungsbedarf, aber wenn man die Lindenschule etwa mit der Hasseler Mährfeldschule vergleicht, deren Dachstatik ja gefährdet ist, so ist das Gebäude auf jeden Fall noch nutzbar“, so Schäfer weiter.
Schulleiterin Kallweit zeigte sich auf WAZ-Anfrage überrascht von der Aufnahme der Schule in das Programm „Gute Schule 2020“. „Dass ich damit nicht glücklich bin, weiß die Stadt. Wir hoffen seit zehn Jahren auf eine große Lösung.“ Denn schon lange – das hatte auch das Immobilienmanagement 2014 bestätigt – entspricht das Gebäude nicht mehr heutigen Standards: Nötig seien neue Sanitärräume und eine neue Heizung, auch das derzeitige Raumprogramm reiche bei weitem nicht aus für die Anforderungen von OGS und Inklusion.
Von Anbau mit Aufzügen ist keine Rede mehr
Deshalb war vor zweieinhalb Jahren von einem Anbau mit Außenaufzügen die Rede, um die Schule mobilitätseingeschränkten Kinder zugänglich zu machen. Dass zusätzliche OGS-Räume entstehen sollen, freut sie hingegen. Denn der Bedarf sei nach wie vor groß. „In Absprache mit dem Kommunalen Bildungsbüro betreut unsere OGS schon jetzt 103 Kinder, obwohl die Räume eigentlich nur für 75 ausgelegt sind. Wir könnten locker 20 weitere Mädchen und Jungen aufnehmen, wenn wir mehr Platz hätten“, so Rita Kallweit.
„In jeder Ecke, sowohl innen als auch außen, bröckelt es; die Böden sind uneben, die Wände rissig, Bohrungen im Boden wurden provisorisch mit alten Schultischplatten abgedeckt“, berichtet Rita Kallweit. Auch die Eltern seien frustriert und enttäuscht. „Sie haben jetzt um einen Termin mit Stadträtin Annette Berg gebeten, um ihr bei einem Ortstermin noch einmal die Situation zu erläutern.
Turnhalle bleibt mindestens bis zum Herbst gesperrt
Unterdessen hat sich in der Turnhalle eine neue Baustelle aufgetan: Der Holzboden ist wegen eines Wasserschadens nahe der Unterkonstruktion eingebrochen, so dass dort bis auf weiteres kein Schul- und Vereinssport mehr möglich ist. Während Rita Kallweit sich um Ausweichmöglichkeiten bemüht und bei trockenem Wetter die Kinder auf den Schulhof schickt, müssen sich auch sieben Sportvereine vorübergehend eine neue Heimat für das Training suchen. Betroffen sind die Schalke-Basketballjugend, der Schwimmverein Buer, Volleyballer von Schwarz-Weiß Bülse und Erle 19, der SC Hassel, der Polizeisportverein und Freizeitsportler von Makabi und Ex-Leibniz-Schülern.
„Vor Herbst wird der Hallenboden wohl nicht erneuert werden können, da die Arbeiten erst noch beschlossen und ausgeschrieben werden müssen“, so Schäfer.