Gelsenkirchen-Buer. Opposition wirft Verwaltung vor, die Fortschreibung des Nahverkehrsplans aufgeschoben zu haben.
Auf Zustimmung stoßen bei den Bündnisgrünen in Gelsenkirchen die Planungen in der Nachbarstadt Bochum, die Taktung der Straßenbahn nach Gelsenkirchen auf siebeneinhalb Minuten zu verdichten. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Mirco Kranefeld, erhob in dem Zusammenhang die Forderung, bei der Nahverkehrsplanung die Taktung der Linie 302 anzugleichen.
Kranefeld betonte, dass am Heinrich-König-Platz mit der Ausweitung der Taktung nicht Schluss sein dürfe. Dies erläutert er auch mit dem Verweis auf die Feinstaub- und Stickoxid-Problematik an der Kurt-Schumacher-Straße: „Für uns ist es nebensächlich, ob eine Taktverdichtung durch den Anschluss einer zusätzlichen Straßenbahnlinie oder die durchgängige Ausweitung der vorhandenen Linie 302 erfolgt. Wichtig ist, dass diese auf der gesamten Linienführung geschaffen wird“ Die Straßenbahn zwischen Buer und Gelsenkirchen werde stark genutzt und vor dem Hintergrund der Schadstoffproblematik an der Kurt-Schumacher-Straße müssten weitere Anreize für eine noch stärkere Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs geschaffen werden, so Kranefeld weiter.
Ohne Lücke im Takt nach Buer
Die Bündnisgrünen sind zudem der Auffassung, dass die Ausweitung in Bochum nicht zu einer faktischen Verschlechterung der Anbindung in Gelsenkirchen führen dürfe. Ihre Forderung daher: „Die Nahverkehrspläne von Bochum und Gelsenkirchen müssen inhaltlich und zeitlich aufeinander abgestimmt werden, damit keine Lücke entsteht, die die Taktung der Linie 302 zwischen Gelsenkirchen und Buer von 10 auf 15 Minuten vergrößern würde.
Noch keine Bürgerbeteiligung
Um die Abstimmung der Nahverkehrspläne steht es nach Auffassung der Gelsenkirchener Ratsfraktion Die Linke allerdings schlecht. Sie kritisiert: „Während in Bochum die Arbeiten zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans weitgehend abgeschlossen sind, ist in Gelsenkirchen noch nicht einmal das Bürgerbeteiligungsverfahren eröffnet worden.“ In Bochum sei bereits im November 2015 ein öffentlicher Workshop dazu abgehalten worden, in Gelsenkirchen sind erst für Ende März/Anfang April zwei Info-Veranstaltungen vorgesehen.
„Weil die Stadt die Bürgerbeteiligung auf die lange Bank geschoben hat, ist die Fortschreibung des Nahverkehrsplan nicht bis zum Herbst 2017 abgeschlossen, so wie es ursprünglich beabsichtigt war“, sagte Thorsten Jannoff, Mitglied im Bau- und Verkehrsausschuss. Die Linke habe bereits im September vorigen Jahres in diesem Ausschuss nach dem Stand der Dinge gefragt: „Erst jetzt, nach einem halben Jahr, gibt es dazu eine Vorlage der Verwaltung für die nächste Sitzung des Verkehrsausschusses.“ Dieser tagt am Donnerstag, 9.März, ab 16 Uhr im Rathaus Buer.