Gelsenkirchen-Buer. Der neue S-Bahn-Takt wirkt sich ab Ende 2019 auch auf die Straßenbahnen aus. Zwischen Bochum und Buer verkehren dann zusätzliche Linien.
- Ab Ende 2019 sollen die Straßenbahnen zwischen Buer und Bochum alle 7,5 Minuten fahren
- Die Linien 300 und 304 sollen dann das Nahverkehrsangebot auf der Strecke der 302 ergänzen
- In Bochum nimmt die Idee schon Formen an, Gelsenkirchen muss Nahverkehrsplan aufstellen
Der neue Takt für die S-Bahnen des Regionalverkehrs wirkt sich ab Dezember 2019 auch auf die Fahrpläne der örtlichen Bus- und Straßenbahnlinien aus. Die Linie der 302 von Bochum nach Buer soll demnächst verstärkt werden: Die Straßenbahnen werden dann in der Hauptverkehrszeit nicht mehr alle zehn Minuten, sondern alle siebeneinhalb Minuten verkehren. Den Anstoß dazu gibt der Nahverkehrsplan der Stadt Bochum.
In ihrer Stellungnahme zum Planwerk der Nachbarstadt geht die Verwaltung zunächst nur auf die Verbesserungen ein, die sich für den Abschnitt zwischen Bochum und Gelsenkirchen ergeben. Wenn die S-Bahnen in Zukunft auf Stammstrecken alle 15 Minuten verkehren, dann soll dieser Takt auch auf die Linie 302 übertragen werden. Zusätzlich wird eine neue Linie mit der Nummer 300 eingerichtet, die sich ebenfalls alle 15 Minuten auf den Weg macht. So entsteht rechnerisch ein 7,5-Minuten Takt zwischen dem Hauptbahnhof in Bochum und dem Heinrich-König-Platz in Gelsenkirchen. Dort sind dann statt sechs in Zukunft acht Bahnen in der Stunde im Einsatz.
Mit der 304 Richtung Schalke
Und wie geht es weiter in Richtung Buer? Darüber findet sich in der Stellungnahme der Stadt Gelsenkirchen kein Hinweis. Aber Stadtsprecher Martin Schulmann entwirft eine Idee, wie das Straßenbahnangebot in Richtung ausgebaut werden könnte: „Wenn die neue Linie 300 am Heinrich-König-Platz ankommt, könnte sie bis Buer weiterfahren.“ Auf dem Weg dorthin wird sie dann die Liniennummer verändern und von der 300 auf die symbolträchtige 304 wechseln.
Durch die Überlagerung der Takte von 302 und 300/304 entstünde auf der Strecke bis zum Rathaus Buer ebenfalls ein 7,5-Minuten Takt.
Ob es dazu kommen wird, hängt am Ende natürlich von einem politischen Beschluss durch den Rat ab. Während Bochum die Fortschreibung des dortigen Nahverkehrsplanes so gut wie abgeschlossen hat, befindet sich die Neuauflage des Gelsenkirchener Regelwerks noch in der Anfangsphase. „Noch in diesem Jahr werden dazu Bürgerversammlungen stattfinden“, kündigt Stadtsprecher Schulmann an. Dort sollen dann Anregungen gegeben und Kritikpunkte am Nahverkehrsangebot zwischen Hassel und Rotthausen diskutiert werden. Bei der Bestellung zusätzlicher Straßenbahnfahrten durch die Stadt wird natürlich auch die Frage eine Rolle spielen, wie die Erweiterung des Angebotes an Nahverkehrsleistungen finanziert werden kann. Das könnte zum Beispiel durch Kürzung des Angebotes an anderer Stelle erreicht werden. Dafür findet sich im Bochumer Plan ein Beispiel, von dem auch Gelsenkirchen betroffen ist: Die Buslinie 389 wird dann nicht mehr alle 20 Minuten, sondern im 30-Minuten Takt in Richtung Wattenscheid verkehren.