GElsenkirchen. WAZ-Redakeur Jörn Stender wirft einen Blick auf die Themen der Woche. Von der angeblich „abgehängten Stadt“ bis zum Besuch von Charlie Hebdo.
Note 2 vom Oberbürgermeister, nur eine 4+ vom Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände: Bei der Frage, wie gut Gelsenkirchen für die Zukunft gerüstet ist, gingen Donnerstagabend bei der Gala der Wirtschaftsinitiative Gelsenkirchen die Meinungen – sicher auch amtsbedingt – auseinander.
Nimmt man die Medienmeldungen der Woche zum Maßstab, wären beide vergebenen Noten noch geschönt. Der Befund (mal wieder): Gelsenkirchen ist abgehängt. Mangelhaft, mindestens.
Dass sich das aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung so eigentlich nicht herauslesen lässt wie es getan wurde und Gelsenkirchen auf Basis gewisser Verallgemeinerung (mal wieder) die Rote Laterne angehängt wird, ärgert die handelnden Akteure in der Stadt. Gelsenkirchen, das ist für viel zu viele Synonym für Niedergang.
Chralie Hebdo zu Gast in Gelsenkirchen
Da hilft manchmal die Außensicht. Wie in dieser Woche durch die Karikaturisten von Charlie Hebdo. Sagen wir es mal so: Die Integrationsprobleme, die lokal registriert werden, würde man in vielen französischen Vorstädten gerne haben. Was hier in der Stadt geschafft wird, findet Respekt.
Und manchmal hilft ja auch die Binnensicht. Unternehmer mit weltweiten Firmenbeziehungen meldeten sich (mal wieder) zu Wort. Natürlich verbinden sie wie bei der Rekrutierung geeigneter Fachkräfte ähnliche Probleme, doch ihre Gesamtbilanz fällt rundum positiv aus. Der Standort im Revier? Exzellent. Infrastruktur? Bestens. Kosten im nationalen Regionenvergleich? Moderat. Ideenpotenzial? Hoch.
„Gelsenkirchen wird in Zukunft vorne dabei sein. Da mache ich mir keine Sorgen“, postuliert Markus Hoffmeister von Cryptovision. Er ist einer, der den Mut und die Zuversicht ausstrahlt, die sich am Galaabend nicht nur die in Talkrunden versammelten Firmenchefs wünschten.